Stiftsburg Fürstenau
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Fürstenau, Stadt
- Gemarkung
- Fürstenau
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Krautgraben
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28945694
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Name: Stiftsburg Fürstenau. Im Niedermoor westlich der heutigen Innenstadt wurde für den Bau der Burg nach dem Abtrag der Torfschicht eine 4 m hohe, annähernd quadratische Sandaufschüttung von 40 m Seitenlänge vorgenommen. Eine 1-1,5 m starke Bruchsteinmauer stützte diese Insel zum 13 m breiten und bis zu 2 m tiefen Wassergraben hin ab. Der Graben wurde durch einen 10 m breiten Wall umrahmt, dessen Innenseite durch eine 3 m breite und noch 1,5 m hoch erhaltene Plaggenmauer mit vorgeblendeter Palisade stabilisiert wurde. Der erste Bergfried stand in der Südwestecke der Insel. Um 1500 ist in den Burggraben ein 1,80 m hoher, umlaufender Gang gemauert worden. Nach Anlage des Ganges ist der Burggraben bis auf einen kleinen Abschnitt an der Südwestecke zugeschüttet worden. Unter dem Ostflügel wurden Reste von älteren Gebäuden dokumentiert. Entgegen der in Sumpfgebieten sonst üblichen Gründung mit Pfahlrosten sind die Gebäude mit großen Findlingen fundamentiert. Von den Eckbastionen sind offenbar nur die Nordost- und Südwestbastion in Stein ausgebaut gewesen. An den anderen beiden Ecken befanden sich Erdwerke ohne Einbauten. Das heutige Schloss aus der Mitte des 16. Jhs. ist ein nach Westen offener Dreiflügelbau, in dessen Hof vom Tor im Osten eine Durchfahrt führt. Die zweigeschossigen Gebäude sind aus Sandstein mit Kalkputz gemauert. Der heute als Kirchturm genutzte Bergfried befindet sich vor dem Westgiebel des Südflügels. Die Anlage bestand aus der Hauptburg, der Vorburg sowie der Bürgersiedlung, die planmäßig mit einer auf die Hauptburg orientierten Mittelachse geschaffen wurde. Die ehemalige Abgrenzung der Bürger- oder auch Laiensiedlung lässt sich im Stadtplan noch heute gut an den Straßenverläufen bzw. Grundstücksgrenzen nachvollziehen. Als Stiftsburg des Bischofs von Osnabrück zur Sicherung des nördl. Bereichs des Bistums gegründet, unter Bischof Gottfried von Arnsberg (1321-40) ausgebaut. Anfang des 15. Jhs. erhielt die Burg zwei mächtige Bergfriede und Pfahlwerk. Unter Bischof Johannes IV. Graf von Hoya zu Stolzenau erfolgte (1533/74) der Ausbau als vierflügelige geschlossene Renaissanceburg. Die Anlage verfügte über vier Eckbastionen mit nach außen abfallenden Glacis sowie über eine im W vorgelagerte Sternschanze. Entsprechend dem besonderen Charakter einer Stiftsburg befanden sich die Wirtschaftsgebäude innerhalb des Burgkomplexes. Nach dem 30 jährigen Krieg verlor die Burg an Bedeutung und verfiel langsam.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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