Lichtenstein-Höhle
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Osterode am Harz, Stadt
- Gemarkung
- Dorste
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lichtenstein
- Objekttyp
- Höhle
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28944588
- Objekt-Nr.
- 20
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Die Lichtensteinhöhle ist eine enge Klufthöhle, die aus mehreren Höhlenkammern besteht. In den Jahren 1993 bis 2013 fanden jährlich Grabungen statt, die von der Kreisarchäologie Osterode am Harz durchgeführt wurden. In den Höhlenkammern fanden sich tausende verstreut liegende menschliche Knochen. Es handelt sich um die Überreste von ca. 65 Menschen, die hier während der späten Bronzezeit (10.-8. Jh. v. Chr.) niedergelegt wurden. Neben den Toten fanden sich Trachtbestandteile wie Bronzeschmuck. In einer mächtigen Brandschicht fanden sich u.a. Überreste von Tierknochen (etwa Rind, Schwein, Schaf, Ziege und Pferd), Keramik und verkohlte Pflanzenreste, die auf rituelle Handlungen hinweisen, die in Zusammenhang mit den Bestattungen stehen. Genetische Untersuchungen konnten belegen, dass die Lichtensteinhöhle über 200 Jahre als Bestattungsplatz eines Familienclans genutzt wurde. Von den bestatteten Personen zeigen 24 Individuen über drei Generationen hinweg enge verwandtschaftliche Beziehungen. Genetische Untersuchungen bei den heute in der näheren Umgebung lebenden Menschen zeigten, dass die Bevölkerung anscheinend vor Ort blieben, da Nachfahren heute noch dort leben. Die Höhle ist vollständig archäologisch untersucht. Die Funde und Befunde werden im Höhlen-Erlebnis-Zentrum Bad Grund ausgestellt und erfahrbar gemacht.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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