Brunonenburg, St. Petrikirche
- Landkreis
- Celle
- Gemeinde
- Celle, Stadt
- Gemarkung
- Altencelle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Wallheinke
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28944403
- Objekt-Nr.
- 47
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Ehemals eine rundliche Anlage am Ostrand des Ortes auf einer leichten Erhöhung einer Düne nahe der Aller. Das einstige Burggelände, z.T. mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden bebaut, ist planiert und nahezu ebenerdig, H. zum umgebenden Gelände teilweise noch bis zu 0,5 m. Etwas mehr als die östliche Hälfte wurde bereits 1835 und 1891 abgegraben und für einen Deich an der Aller genutzt. 1938 und 1939 untersuchte E. Sprockhoff zwei Schnitte im Norden der Fläche sowie einen weiteren nach Süden reichenden. 2013 führte N. Lohwasser geomagnetische Messungen und 2014 eine Grabung mit drei Schnitten im südöstlichen Randgebiet der Anlage durch. Eine von Sprockhoff angenommene ältere Bauphase mit einer Wallanlage von ca. 150 m Dm. konnte durch die jüngste Grabung nicht bestätigt werden. Gesichert ist eine rundliche Anlage von ca. 60-70 m Dm., umgeben von einem 15 m breiten und 2,0 – 2,5 m tiefen Graben, an dessen Innenseite sich eine wohl 2 m hohe Palisade befand (eines der Hölzer konnte dendrochronologisch auf 1243 ± 10 datiert werden). Bei der Bebauung im nördlichen Bereich des Areals innerhalb des Grabens lassen sich drei Abschnitte unterscheiden. Zuerst entstand ein großer Pfostenbau, der sog. Palas, mit drei (Reparatur-)Phasen. Es folgte der Turm, der auch jünger als der Friedhof ist. Das jüngste Gebäude ist ein spätmittelalterliches dreischiffiges Hallenhaus, für dessen Fundament man wahrscheinlich die Steine des abgebrochenen Turmes verwendete. In einem Steinbau in der Mitte des Burgareals wurde die Kirche vermutet, deren Standort aber im Nordteil des Areals in der Nähe der dort aufgefundenen Gräber wahrscheinlicher ist. Westlich außerhalb der inneren Befestigung wurde neben weiteren Pfosten ein kleines Pfostengebäude und vermutlich ein Keller, der einer späteren Bauphase angehört, freigelegt. Die Burg wurde im 10./11. Jh. zum Schutz einer Handelssiedlung am Wasserweg zwischen Braunschweig und Bremen angelegt. Ob es sich bei dem Gründer um den Grafen Bruno IV. handelt, muss offen bleiben. Zu einer Ausbauphase kurz vor Mitte des 13. Jahrhunderts durch Otto I. das Kind gehören der Wassergraben und die Palisade 1310 schenkte Herzog Otto der Strenge die alte Burg mit Vorburg und der abgebrannten Peterskirche der Kalandbruderschaft. Die Kirche ist 1318 als Kalandskapelle wieder instand gesetzt und wurde 1531 im Zuge der Reformation unter Ernst dem Bekenner abgebrochen. Die daneben liegende Hofstelle ist bis heute bewirtschaftet.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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