Burg Scharzfels
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Bad Lauterberg,Harz, Stadt
- Gemarkung
- Barbis
- Orts-/Stadtteil/Lage
- An der Schandenburg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28943750
- Objekt-Nr.
- 18
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Die Burg Scharzfels zeigt sich heute als beeindruckende Befestigungsanlage, die aus Ober- und Unterburg besteht. Oberburg auf ca. 110 m langem, bis zu 20 m hohem Dolomitriff, SW-Teil 30 x 50 m groß, nach NO in schmalem Grat auslaufend, der am Ende in natürliche Felstürme aufgespalten ist. Im Winkel zwischen SW-Teil und schmalem Grat befindet sich der alte Aufgang, zu dem ein 15 m langer und 2 m breiter Tortunnel gehört. Heutiger Zugang zur Oberburg über eine Betontreppe. Im SO ist die Oberburg durch eine Futtermauer mit eingebundenen Entlastungsbögen erweitert. Im NW wird der Hof der Oberburg durch aufsteigende Felswände begrenzt, die oben Reste von Grundmauern einstiger Bebauung (Palas) tragen. Am Übergang von der oberen Plattform zu dem nach NO verlaufenden Grat Reste eines Bergfrieds von 9 m Dm. und 2,5 m Mauerstärke. Der Oberburg im SO vorgelagert ist die Unterburg, die im NO durch zwei aufragende Felstürme geschützt war. An ihrer SO-Seite sind Reste eines Zwingers erkennbar. Die gesamte Anlage (Ober- und Unterburg) wird von einem Graben mit äußerem Vorwall umschlossen. Teile der Gebäude und der historisierende Baubestand sind erhalten. Die Zeit der Erbauung ist unbekannt. 1131 erste urkundliche Erwähnung. König Lothar erwirbt die Harzburg "Scartvelt" vom Erzstift Magdeburg zum Nutzen des Reiches. 1132 wird der Edle Sigebode von Scharzfeld als Inhaber der Burg genannt: er ist der Stammvater der Grafen von Scharzfeld und Lauterberg. 1158 fällt die Reichsburg durch Tausch zwischen Friedrich I. und Heinrich dem Löwen unter die Lehnshoheit der Welfen. 1180 wird die Burg im späteren Kampf Barbarossas gegen Heinrich den Löwen kampflos vom Kaiser eingenommen. Nach dem Ausgang des Grafengeschlechts von Scharzfeld kommt die Burg um 1300 als grubenhagensches Lehen in den Besitz der Grafen von Hornstein. Die Burg fällt nach Aussterben der Hornsteiner 1593 an Grubenhagen zurück. Herzog Heinrich Julius v. Wolfenbüttel erbt 1596 die Feste, die später in den Besitz des Welfenhauses der Linie Hannover übergeht. Eleonore v.d. Knesebeck gelingt mit Hilfe des Dachdeckers Rentsch die abenteuerliche Flucht von der Felsenburg im Jahr 1697; sie war eine berühmt gewordene Gefangene der Burg und Kammerjungfer der Prinzessin von Ahlden (Sophia Dorothea v. Hannover). Die Burg war im 17.-18. Jh. Festung mit Garnison und diente zeitweilig als Staatsgefängnis. Im siebenjährigen Krieg ist die Burg zeitweise von einem französischen Freicorps besetzt (1757). Erneute Belagerung der Burg im Jahr 1761 durch die Franzosen. Nach der Kapitulation der Besatzung am 25.9.1761 wurde die Feste von den Franzosen am 29.9.1761 geschleift und durch Sprengung vernichtet. 1857 Neoromanische Neubauten durch Georg V. Während der neuzeitliche Ausbau zur Festung gut dokumentiert ist, liegt die mittelalterliche Baugeschichte weitestgehend im Dunkeln. Der vermutlich aus dem 12. Jh. stammende Bergfried hat offenbar schon früh sein Dach verloren und wurde nie wieder ganz wieder hergestellt. 1735 war er ruinös. Nach 1580 wurde der Zugangsstollen renoviert. 1627 wird eine Garnison in die Unterburg gelegt, im Zuge dessen wurde dort eine große Kaserne errichtet. Abbildungen vom Zustand vor der Sprengung zeigen, dass die Burg damals schon baufällig war. Ab 1857 wurden unter König Georg V. der monumentale Treppenaufgang zur Oberburg, das Brunnenhäuschen und das äußere Tor im neoromanischen Stil errichtet.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
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