Burg
- Landkreis
- Gifhorn
- Samtgemeinde
- Hankensbüttel [Sg]
- Gemeinde
- Hankensbüttel
- Gemarkung
- Alt Isenhagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Dammburg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28943521
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Von der Dammburg ist obertägig fast nichts mehr zu erkennen, da das Gelände schon ab 1882 weitgehend planiert wurde. Es fanden verschiedene Sondierungen und Prospektionen statt, 1988 bis 1990 dann eine Grabung unter Leitung von H.-W. Heine. Auf der Grundlage der Grabungspläne, der Prospektionsergebnisse (Luftbild, Geoelektrik), der Befundanalyse und der Funde war es möglich, drei zeitlich gestaffelte Nutzungsphasen zu unterscheiden: Phase 1 - Offene Siedlung des 12. Jhs. Zur Siedlung des 12. Jahrhunderts gehörten Teile eines Pfostenbaues im Süden der Burgfläche, dessen Grundriss nicht vollständig erfasst werden konnte. Südwestlich des inneren Grabens legte man eine rechteckige, gering eingetiefte Hausfläche mit Herdstelle frei. Das Fehlen von Pfosten deutet daraufhin, daß hier ursprünglich ein Schwellenbau gestanden hat. Südöstlich davon ergaben sich bei den Sondierungen der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatverein Gifhorn e. V. bereits 1986 weitere Reste eines schräg zur Nord-Süd-Richtung gelegenen Gebäudes, das mit Hölzern ausgelegt war. Die Keramik, meist Kugeltopfscherben älterer Machart, wenige Stücke verzierter nichtslawischer Keramik, ein Leuchterfragment, datiert vor bzw. Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Siedlung der Phase 1 ging durch Feuer zugrunde. Die zeitliche Einordnung wird durch dendrochronologische Daten mit Waldkante aus gesicherten Befunden gestützt (Gutachten durch H.H. Leuschner, Dendrochronologisches Labor Göttingen= DELAG: 1130+/-6 bzw. 1137+/-6; 1139+/-6). Phase 2 - Burg. Nach Stand der Auswertung dürfte etwa Ende des 12. Jhs. die Grabenbefestigung mit Wall und Palisade entstanden sein. Ein dendrochtonologisches Datum 1181+/-6 (DELAG Göttingen) aus dem Befestigungsbereich scheint neben den Keramikfunden diesen Ansatz zu bestätigen. Die Auswertung der Luftbilder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatverein Gifhorn e. V. und der Grabungsbefund erlauben eine genauere Beschreibung: ovalrunde Burg, ca. 45 bis über 50 m Dm, knapp 2000 m² Innenraum. Die Befestigung bestand aus einem Erdwall von vermutlich 3 m Breite und 1-1,5 m Höhe, in die eine Flechtwerkpalisade eingelassen war. Vor dem Wall befand sich ein 9-11 m breiter und 1,4 m tiefer Graben. Eindeutige Spuren einer Innenbebauung fehlen. Südwestlich der Hauptanlage lag eine sehr viel kleinere zwingerartige Vorburg, die aus den Luftbildern gut erschlossen werden konnte. 1991 unternahm das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung, Hannover und das Institut für Geophysik der Universität Braunschweig geoelektrische Widerstandsmessungen, die den Befund bestätigten. Phase 3 - Nutzung im 14. Jh.: Die jüngeren Bauzusammenhänge (rechtwinkliges Grabensystem im NW-Teil der älteren Dammburg, Gruben) ließen sich nicht befriedigend erklären. Aus den unteren Einfüllschichten stammen reichlich Keramikfunde des fortgeschrittenen bzw. späten 14. Jhs.: Mündelkeramik, Kannen, Krüge und Kugeltöpfe, alles aus harter grautoniger ("blaugrauer") Irdenware, aber nur wenige südniedersächsische und rheinische Steinzeugscherben. Es besteht Grund zur Vermutung, dass ein niederadliges Geschlecht, die Herren von Isenhagen, auf der Burg (Phase 2) gesessen hat, das zwischen 1237/38 und 1244 bzw. 1258 bezeugt ist. In seinen Besitz traten vermutlich die Herren Knesebeck, die 1265 ihr Eigentum in Alt-Isenhagen an das 1243 hier gegründete und später mehrmals verlegte Kloster Isenhagen verkauften.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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