Burg
- Landkreis
- Gifhorn
- Samtgemeinde
- Papenteich [Sg]
- Gemeinde
- Schwülper
- Gemarkung
- Walle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Scheverlingenburg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28941844
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Die ältesten Daten zur Geschichte der Scheverlingenburg sind nur durch spätere chronikale Überlieferungen bekannt. Nach diesen gehörte die Burg dem sächsischen Adelsgeschlecht der Brunonen. 1090 fand dort die Markgräfin Gertrud von Braunschweig Schutz, nachdem sie die Burg Dankwarderode vorübergehend an Heinrich IV. abgeben musste. Die Burg kam durch ihre Tochter Richenza, die Lothar von Süpplingenburg heiratete, schließlich im Erbgang an die Welfen. Otto IV. urkundete dort 1212 und ließ 1213 eine Marienkirche bei der Scheverlingenburg bauen, die wahrscheinlich ursprünglich zu einer dann doch nicht stattgefundenen Klostergründung gehören sollte. Im Jahr 1218 schenkte Otto IV. die Burg an den Blasiusstift in Braunschweig, womit sie wahrscheinlich ihre Funktion als Wehranlage verlor. Die Schenkung wurde 1227 wurde durch Herzog Otto das Kind bestätigt. Die Burgstätte ist aber wohl nie vollständig wüst gefallen. Vermutlich zu Beginn des 15. Jhs. wurden durch das Blasiusstift die Einwohner des 2,2 km nördlich der Burg gelegenen Dorfes Honrode auf das Burgareal umgesiedelt, wodurch die 1422 erstmals erwähnte Ortschaft "Walle" entstand. Erhalten sind ein ca. 33 m langer südlicher Abschnitt eines Walles von beachtlicher Höhe und ein sich daran anschließender, annähernd 67 m langer westlicher Abschnitt. Zum umgebenden Gelände ist die Burganlage leicht, nach SW stark (bis 3 m) erhöht. Die Anlage ist modern überbaut, außer dem Wall im S sind obertägig keine Reste erhalten. Wallh. ca. 4 - 5 m. Im Frühjahr 2001erhielt die Kreisarchäologie Gifhorn die Information, dass genau im Verlauf des ehemaligen Walls der Scheverlingenburg mehrere Häuser gebaut werden sollen. Da der Bau der Häuser bereits genehmigt war und der Baubeginn unmittelbar bevorstand, wurde eine archäologische Baubegleitung durch die Kreisarchäologie Gifhorn vereinbart. Nach kurzer Zeit zeichnete sich eine ca. 7 m breite dunkle Verfärbung ab. Es handelte sich hierbei um die Verfüllung des zwar vermuteten, aber bisher noch nicht nachgewiesenen Grabens, der begleitend vor dem Wall verlief. Mit dem Bagger wurde rechtwinklig zum Graben ein Schnitt angelegt. Es zeichnete sich ein Spitzgraben ab, der ursprünglich über 3 m tief und mehr als 10 m breit gewesen war. Dieser konnte auf einer Länge von 15 m untersucht werden. Nördl. des Grabens schlossen sich mindestens fünf parallele Pfostenreihen an, die einen Abstand von 1,5-2,5 m hatten. Der Abstand der einzelnen Pfosten zueinander variierte zwischen 0,75 m und 1,0 m. Der Verlauf der Pfostenreihen spiegelt den Verlauf des ehemaligen Walls auf der Innenseite des Grabens wider. Hierbei stellen die Pfosten die innere Konstruktion des Walls dar, die vermutlich das aufgeschüttete Wallmaterial vor dem Abrutschen durch Erosion sicherte. Denkbar ist, dass zwischen den einzelnen Pfosten noch Flechtwerk, wie bei Faschinen, eingebracht worden ist. Bei dieser Grabung wurden keine mittelalterlichen Hinterlassenschaften freigelegt, sondern nur Fundmaterial der vorrömischen Eisenzeit.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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