Grabhügelfeld
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Rettmer
- Objekttyp
- Grabhügelfeld
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28932755
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Südwestlich von Rettmer, westlich der B209 liegt zwischen der Ziegelei und dem Friedhof ein noch zum Teil erhaltenes Grabhügelfeld. Ursprünglich bestand die Gruppe aus 38 Grabhügeln, 9 der Grabhügel (FStNr. 1-9) wurden 1913 ausgegraben, weitere 11 (FStNr. 10-14, 16-21) wurden 1966 ausgegraben. 7 Grabhügel sind heute noch erhalten (FStNr. 22-26, 36, 40). Die übrigen Grabhügel wurden ohne Beobachtungen zerstört. Bei der Mehrzahl der Hügel handelt es sich um kleine Grabhügel mit Dm. zwischen 5 und 8 m; größere Hügel bis 20 m Dm. liegen vor allem im Westen der Gruppe. H. der Hügel 0,2 - 1,2 m. Bei der Grabung im Jahre 1913 durch Krüger wurden folgende Ergebnisse festgestellt: FStNr. 1: Im Zentrum zwischen einer ausgerissenen Steinpackung wurden Scherben und Leichenbrand gefunden. FStNr. 2: Die beiden Urnenbestattungen waren beschädigt. Die Scherben der einen Urne fanden sich zum Teil an der Hügeloberfläche, von der anderen konnte nur noch der Standstein festgestellt werden. FStNr. 3. Südl. vom Zentrum wurde eine ausgedehnte Steinpackung in nahezu Ost-West Ausrichtung aufgedeckt, die an ihrem Ost-Ende fast 1 m in den Boden hineinreichte. Nördlich davon lag in einer weitläufigen Brandstelle eine Nordwest-Südost ausgerichtete Körperbestattung. Beigaben: zwei bronzene Schnallen, zu den Überresten der zerstörten Brandbestattung gehörten Scherben und Leichenbrand. FStNr. 4: Auf der Ost-Seite des Hügels befanden sich noch Reste eines Steinkranzes. Im Zentrum lagen an verschiedenen Stellen Urnenscherben. FStNr. 5: Im Zentrum wurde ein zum Teil noch erhaltener Steinkranz festgestellt, der eine humose Verfärbung einschloß, in der etwas Leichenbrand lag. Beim Abplaggen des Hügels kamen die Scherben einer Urne und weiterer Leichenbrand zutage. FStNr. 6: Im Hügel wurden die Überreste von zwei zerstörten Bestattungen festgestellt. Zu einer Urne gehört eine Deckschale. FStNr. 7: An drei Stellen im Hügel wurden Urnenscherben angetroffen. FStNr. 8: Im Inneren lagen Scherben, ein Stück Eisen und eine Bronzenadel. FStNr. 9: Jungsteinzeitliche Bestattungen. Reste eines Baumsarges lassen zudem vermuten, dass der Hügel in der Bronzezeit aufgehöht wurde. Im Zentrum wurden Scherbenfunde geborgen. Die Ausgrabungen im Jahre 1966 durch H. Köster ergaben folgende Ergebnisse: FStNr. 10: Der Hügel war mit einem Steinkranz bedeckt. Im Zentrum standen dicht beieinander drei Urnen ohne Steinschutz. FStNr. 11: Reste einer Hügeleinfassung. Im Nord-Teil wurde ein Ost-West ausgerichtete Steinpackung von 1,6 m L. und 1 m Br. festgestellt. Im gestörten Zentrum lagen Leichenbrand und Scherben. FStNr. 12: Völlig zerstörter Hügel, Reste der Hügeleinfassung. FStNr. 13: Verfärbungsspuren der alten Einfassung. Im Zentrum Scherben und Leichenbrand. FStNr. 14: Im Zentrum wurden an vier verschiedenen Stellen Urnenscherben gefunden. Eine der Urnen war mit Steinen umstellt, eine weitere mit einer Deckschale bedeckt, eine dritte hatte ein Beigefäß. FStNr. 16: Reste einer Steinumfassung. Im Zentrum eine Urne in einer Steinpackung; dicht dabei auf einem Steinpflaster standen nebeneinander zwei weitere Urnen. Im Nord-Teil des Hügels wurde ein zweites Steinpflaster freigelegt, die hier beigesetzte Urne war einem Raubgräber zum Opfer gefallen. FStNr. 17: Vom Steinkranz des Hügels wurden nur noch Reste beobachtet. Von den vier Urnen in diesem Hügel waren drei mit einem Steinschutz umgeben. Eine der Urnen war mit einem Kappendeckel verschlossen. FStNr. 18: Reste einer Hügeleinfassung, sonst keine Befunde. FStNr. 19. Reste einer Steineinfassung. In der Hügelmitte zwischen einer auseinandergerissenen Steinpackung lagen Scherben einer Urne. FStNr. 20: Hügel völlig zerstört. Wenige Scherben wurden geborgen. FStNr. 21: Mehrperiodenhügel. Der älteste Hügel war aus gelbem Sand aufgeschüttet und von einem mehrschichtigen Steinkranz umgeben. Die Bestattung ist durch eine spätere Eingrabung zerstört worden. Im Süd-Bereich hatte man später den Steinkranz entfernt, um hier einen Baumsarg beizusetzen. Dieser bronzezeitliche Hügel war aus grauem Sand errichtet. Zur Nachbestattung gehören die Scherben im Zentrum und südlich davon. Zur Ausstattung der Toten gehörte eine mit Bronzebesatz benähte Kappe, eine Halskette aus Bernsteinperlen, eine Doppelradnadel und an den Unterarmen je ein Armband.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 28932250 | Grabhügel | Lüneburg, Stadt - Rettmer
28932252 | Grabhügel | Lüneburg, Stadt - Rettmer
28932254 | Grabhügel | Lüneburg, Stadt - Rettmer
28932256 | Grabhügel | Lüneburg, Stadt - Rettmer
28932258 | Grabhügel | Lüneburg, Stadt - Rettmer
28932260 | Grabhügel | Lüneburg, Stadt - Rettmer
28932262 | Grabhügel | Lüneburg, Stadt - Rettmer
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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