Burg

Plateau nach Süden (2024)

Plateau nach Osten (2024)

Plateau nach Osten (2024)

Aufstieg auf den Kalkberg nach Nordwesten (2024)

Ansicht von Osten (2024)

Der Rest der Befestigungsmauer im Nordwesten. (2016)
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28931723
- Objekt-Nr.
- 110
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Auf dem Kalkberg, im Nordwesten der Altstadt befindet sich der Standort einer ehemaligen Burg. Von der in der Mitte des 10. Jahrhunderts errichteten Burg und dem St.-Michaelis-Kloster sind obertägig keinerlei Reste mehr feststellbar. Aufgrund der Zerstörung der Burg durch die Einwohner der Stadt im Jahre 1371, der jahrhundertelangen Nutzung als Kalkbruch und der Errichtung von Nachfolgebauten dürften auch im Untergrund die Spuren zum größten Teil vernichtet sein. Obertägig erhalten sind jedoch Teile der unter Herzog Magnus errichteten Befestigungsanlagen, über deren Aussehen aufgrund zahlreicher Stadtansichten ein recht klares Bild existiert. Am Nordwest-Rand des Kalkberges befinden sich zwei Teilstücke einer von Südsüdwest nach Nordnordost orientierten Backsteinmauer, die 1989 restauriert wurde. Das Teilstück im Südsüdwesten ist 6,6 m lang und bis zu 3,3 m Höhe erhalten. Die Dicke beträgt zwischen 0,55 und 0,86 m; am Südwest-Ende ist ein Pfeiler von 0,8 m L. dem Mauerwerk vorgesetzt, hier beträgt die Dicke der Mauer 1,8 m. Südsüdwestlich davon sind zerfallene Mauerreste sichtbar, die in die Böschung hineinlaufen. Nach Nordnordosten ist die Mauer auf 1,60 m L. unterbrochen, hier verläuft heute ein Pfad hindurch. Das kürzere Mauerstück im Nordnordosten hat eine L. von 1,1 m und ist bis 1 m hoch. Nach Schlöbcke handelt es sich dabei um Teile der äußeren, unteren Eskarpenmauer. Im Kalkberggrund befindet sich eine nicht ganz runde Brunneneinfassung aus behauenen Kalksteinblöcken (L. ca. 0,4 m, Br. ca. 0,2 m). Der Dm. der Einfassung beträgt (außen) 2,7 m (Nord-Süd) zu 2,5 m. Es soll sich hierbei um den wiederhergerichteten Brunnen des unteren Burgplatzes handeln. Laut Schlöbcke soll sich am Südost-Rand des Kalkberges ein weiterer Mauerrest von ca. 4 m L. befunden haben. Das Mauerstück konnte 1993 unter dichter Pflanzendecke nicht festgestellt werden, möglicherweise ist es auch beim Bau eines Weges, in dessen Oberfläche in diesem Bereich auffallend viel Ziegelschutt zu sehen ist, zerstört worden. Ein Rest einer ebenfalls von Schlöbcke beschriebenen unterirdischen Kasematte in ca. 35 m Entfernung von dieser Stelle konnte im dichten Bewuchs nicht festgestellt werden. Körner gibt 1937 an, dass auf dem Kalkberg Schwellensteine zweier Häuser noch vorhanden seien, ohne diese genauer zu lokalisieren. Ein Wallrest am Nordwest-Rand des Kalkberges gehört offenbar zur alten Stadtbefestigung (vgl. FStNr. 136). Die Burg fand mehrmals Erwähnung in verschiedenen historischeen Quellen. Um 950/955 erfolgte die Anlage einer Burg auf dem Kalkberg durch Hermann Billung. 955 wurde auf halber Höhe des Berges das Benediktinerkloster St. Michael durch Hermann von Billung und seinen Bruder Amelung, dem Bischof von Verden, gegründet. Die Burg diente als wichtiger Stützpunkt des Billungschen Herrschaftsbereiches, neben ihrer militärisch-politischen Bedeutung war sie zugleich Verwaltungsmittelpunkt. Ob dieser Burganlage ältere vorausgingen, lässt sich anhand der Quellen nicht belegen. Spätestens seit dem Ende des 11. Jahrhunderts ist eine Nutzung als Wohnburg nachzuweisen. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen dem letzten Billunger Burgherren Herzog Magnus und der Stadt Lüneburg wurde die Burg im Februar 1371 von den Einwohnern der Stadt Lüneburg überfallen und völlig zerstört. Die Lüneburger unterhielten in den darauf folgenden Jahren lediglich einen (bemannten) ummauerten Wachturm auf dem Kalkberg, außerdem wurde Kalk gebrochen und gebrannt. Während des 30-jährigen Krieges, im Sommer 1636, erzwangen die Schweden ihre Einquartierung auf dem Kalkberg. Im folgenden Jahr wurden die Schweden durch Herzog Georg vertrieben, die Stadt geriet damit aber wieder unter die Herrschaft eines Fürsten. Unter Herzog Georg wurden die Befestigungen auf dem Kalkberg grundlegend erneuert, und u.a. durch Bastionen verstärkt, ferner wurde eine Garnisonskirche errichtet.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Der Rest der Befestigungsmauer im Nordwesten. (2016)