Totenstatt
- Landkreis
- Lüneburg
- Samtgemeinde
- Amelinghausen [Sg]
- Gemeinde
- Oldendorf (Luhe)
- Gemarkung
- Oldendorf (Luhe)
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lopauheide
- Objekttyp
- Großsteingrab
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28930605
- Objekt-Nr.
- 2
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Etwa 550 m südlich der Oldendorfer Mühle, auf dem hochwasserfreien östlich Hochufer oberhalb des Zusammenflusses von Luhe und Lopau liegt in der sog. "Totenstatt" ein Großsteingrab. Sprockhoff beschrieb das Megalithgrab im Jahr 1950 folgendermaßen: "Grab II. Zerstörte Steinkammer in nordwest-südöstlicher Richtung in einem Rundhügel von an die 20 m Durchmesser und etwa 2 m Höhe. Durch die Teilschleifung der Kammer ist der Hügel nach Nordwesten etwas verlängert worden und besitzt aus dieser Richtung einen grabenartigen Zugang. Von der Kammer sind in situ zwei (!) Abschlußsteine des Südostendes, das erste anschließende Trägersteinpaar der Langseiten und auf der nordöstlichen Langseite der anschließende zweite Träger erhalten. Alle übrigen Steine fehlen, bis auf einen an den Rand des Hügels gewälzten Deckstein. Es mag sich um eine Kammer von drei Jochen gehandelt haben. Die lichte Weite beträgt 1,10 m. Das Südostende ist wissenschaftlich untersucht vom Verfasser. Staatseigentum". Die Untersuchungen der Kammer durch Sprockhoff 1950 und Laux 1972 ergaben eine vier-jochige, ungerade Kammer mit Eingang im Süden. Der Abschlussstein am Nordwest-Ende und zwei Tragsteine an der Nordost-Langseite sowie die Decksteine fehlten. Es wurde überall Zwickelmauerwerk festgestellt, ein Bodenpflaster aus plattigen Granitsteinen war nur noch zum Teil erhalten. Bei den Untersuchungen wurden auch Knochenreste von Mann und Frau, Tongefäßreste, ein dicknackiges Flintbeil, vier Querschneiden, eine herzförmige Pfeilspitze, vier Flintmesserchen und eine Bernsteinperle gefunden. Vor dem Eingang außerhalb der Kammer wurden Scherben zweier Gefäße, vermutlich einer Urne mit Deckschale, und Leichenbrand entdeckt. 1993 wurde der runde Erdhügel erneut untersucht, dabei wies er einen Durchmesser von 21 m, im Westen eine Höhe von 1,9 m und im Osten eine Höhe von 1,2 m auf. Darin befindet sich eine annähernd Südost-Nordwest orientierte Steinkammer. Auf jeder Langseite sind zwei Träger, und am Südost-Ende zwei Abschlusssteine vorhanden. Das Innenmaß der Kammer liegt bei 5,6 m zu 1,2 m. Der Erdhügel reicht etwa bis zur Oberkante der Decksteine. Zwischen den Trägern befindet sich teilweise Zwickelmauerwerk. Am Westnordwest-Rand des Erdhügels liegt ein großer Findling, möglicherweise handelt es sich dabei um einen Deckstein der Kammer. Auf der Hügeloberfläche liegen einige Granitsteine annähernd kreisförmig angeordnet. Nach der Dokumentation wurden die Grabkammer rekonstruiert und Erosionsschäden beseitigt. Die fehlenden Trägersteine wurden durch Magergrassoden ergänzt, das zerstörte Zwickelmauerwerk wurde erneuert und neuer Boden wurde aufgetragen. Die Primärbestattungen der Grabanlage gehören der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur an, zudem enthielt die Anlage ein bis zwei Nachbestattungen der Einzelgrabkultur und mindestens eine Nachbestattung der Eisenzeit (außerhalb der Kammer).
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 28931088 | Grabhügelfeld | Totenstatt
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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