Grabhügelfeld
- Landkreis
- Lüneburg
- Samtgemeinde
- Gellersen [Sg]
- Gemeinde
- Kirchgellersen
- Gemarkung
- Kirchgellersen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Beim Papenkamp
- Objekttyp
- Grabhügelfeld
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28930535
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Ca. 1,6-1,8 km östlich bis ostsüdöstlich der Kirche von Kirchgellersen, 200-600 m nördlich der Straße nach Heiligenthal, liegt auf einer flachen Kuppe eine Gruppe aus drei erhaltenen (FStNr. 2-4) und ca. sechs abgetragenen (FStNr. 1, 5-7, 79, 80) Grabhügeln sowie einem Urnenfriedhof (FStNr. 83) und einer Fundstreuung (FStNr. 82). Grabhügel FStNr. 1 lag ca. 250 m nordöstlich und damit etwas abseits von den übrigen Denkmalen der Gruppe. Die erhaltenen Hügel haben Dm. von 12-16 m und H. von 0,3-0,9 m. Der ausgegrabene Hügel FStNr. 6 hatte 18 m Dm. und 1,3 m H. Grabhügel FStNr. 2 ist möglicherweise identisch mit Hügel 1 der Grabung von H. Reinecke aus dem Jahr 1936, welche laut Bericht "9 geschlossene ... und eine mutmaßlich zerstörte ... Steinsetzung" erbrachte. Die Inv.Nr. entsprechen einer von Laux unter Kat.Nr. 274A als Grabhügel 1 aufgeführten "Baumsargbestattung". Die dazugehörige Fundkollektion beinhaltet eine Spirale, kegelförmigen Hütchen, Blechröllchen und zwei Armringe aus Bronze. Der Urnenfriedhof FStNr. 83 wurde ebenfalls 1936 durch Reinecke untersucht. Die Urnen standen frei im Sande oder innerhalb von Steinpackungen. Unter den Beigaben befanden sich bronzene und silberne Fibeln, Rasiermesser und Knochenkämme. Die Grabung des Grabhügel FStNr. 5 durch die Bezikrsarchäologie Lüneburg im Jahr 1978 zeigte, dass der Hügel schon einmal durch eine "fachgerechte, moderne Ausgrabung" untersucht worden war, über welche keine Unterlagen vorliegen (evtl. fachlich vorgebildete Militärangehörige; vielleicht auch H. Reinecke). Eine noch angetroffene Steinsetzung war der Grabbeigaben beraubt. Die Grabung des Grabhügels FstNr. 6 durch Schweitzer/Schön 1978 ergab einen ältesten Hügel mit Kreisgraben und drei jüngere Überhügelungen. Körperbestattungen konnten nicht nachgewiesen werden, in der 3. Phase des Hügels lag eine Brandbestattung unter einem mit Rollsteinen bedeckten Hügel. Leichenbrand in verschiedenen Störungen ließen auf weitere zerstörte Brandbestattungen schließen. Während der Grabung traten tiefstichverzierte Scherben, Flintabschläge (zahlreiche mit Spuren starker Feuereinwirkung), Flintschaber (beidseitig an den Kanten retuschiert) und ein Spanmesser auf. Der Grabhügel FStNr. 7 wurde ebenso von Schweitzer/Schön im Jahr 1978 ergraben. In dem stark gestörten Hügel befanden sich noch Reste der Verkeilung eines Baumsarges. Eine jüngere Überhügelung war mit Rollsteinen abgedeckt. Im Aufschüttungsmaterial des Hügels befanden sich einige wenige Abschläge. Die Fundstreuung FStNr. 82 besteht aus Flintabschlägen, Schabern, Scherbenfunden, welche durch einen Sammler entdeckt wurden. Anhand der Funde lassen sich einzelne Objekte datieren. Hügel "Reinecke I" (vermutlich identisch mit FStNr. 2) datiert in die Bronzezeit, Periode III nach Montelius; Hügel 6 ist mehrperiodig und enthält Bestattungen aus dem Jungneolithikum und der vermutlich älteren bis mittleren Bronzezeit; Hügel 7 kann in das Endneolithikum bis in die Bronzezeit gesetzt werden.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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