Altenwalder Burg
- Landkreis
- Cuxhaven
- Gemeinde
- Cuxhaven, Stadt
- Gemarkung
- Altenwalde
- Objekttyp
- Burgwall
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28929646
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Die Burganlage liegt am westlichen Ortsrand von Altenwalde, etwa 100 m nördlich der Straße "Zur Burg" und unmittelbar westlich des Burgweges. Die Burganlage besteht aus einem Wallviereck von etwa 100 m x 60 m Ausdehnung. Die Wälle sind noch mehr als 1,50 m hoch und haben eine Basisbreite von 14-16 m, sie sind jedoch stark gestört durch Schutzengräben und andere militärische Stellungen, die während des 2. Weltkriegs angelegt worden sind. Störungen sind auch im Innenraum vorhanden. 1905 wurden erste Untersuchungen der Anlage durch C. Schuchhardt durchgeführt. Sichere archäologische Funde, die eine Datierung in die Zeit um 800 belegen, liegen nicht vor; vielmehr deuten mehrere Altfunde merowingerzeitlicher Trienten aus dem Burgbereich auf ein höheres Alter. Nach Schuchhardts Angaben wurde die Altenwalder Burg z. T. auf einem sächsischen Gräberfeld errichtet. Im Jahr 1997 fanden Ausgrabungen am Nordwall statt. Der Wallkörper, mit einer durchschnittlichen Höhe von 1,5 m und an seiner Basis von etwa 14 m Breite, ist nach beiden Seiten stark "abgeflossen". Seine ursprüngliche Breite konnte durch unregelmäßige und z. T. tiefgründige Störungen, besonders im Burginnenbereich, nicht klar ermittelt werden. Der Wallkern bestand im Grabungsbereich aus einem sandigen, schwach lehmigen Substrat und ist, ohne deutliche Differenzierung, bis etwa 1 m Höhe aufgeschüttet worden. Hinweise über den ursprünglichen Aufbau der Wallflanken, beispielsweise senkrechte Holzkonstruktionen oder Heideplaggenmauern, wie sie Schuchhardt beobachtet haben will, fanden sich nicht. Vielmehr scheinen die Wallflanken abgerundet und allmählich auslaufend gewesen zu sein. Auch ein, von Schuchhardt an dieser Stelle postulierter, vorgelagerter Graben mit entsprechender Berme konnte nicht nachgewiesen werden. Es konnten keine datierenden archäologischen Funde geborgen werden. 1999 konnte durch die Grabung im Westwall auch massiver Holzverbau bis an die Basis des Walles aufgedeckt werden. Zahlreiche arm- bis beindicke Holzstämme, zum Teil auch dicker, lagen annähernd in Längs- und Querrichtung des Wallverlaufes ausgerichtet. Wenn auch der größte Teil der Balken verkohlt war, was mithin auf eine Brandkatastrophe schließen lässt, fanden sich vereinzelt auch Reste unverkohlter Hölzer mit Rinde. Die 1997 partiell beobachtete Plaggenstruktur wurde in diesem Jahr fast durchgängig bis auf die Wallunterkante hin festgestellt. Im Gegensatz zu den Befunden aus dem Nordwall konnten im Westwall die Flanken eindeutig ermittelt werden; die Breite der Wallbasis beträgt dort gut 8 m. Bis auf ein Perlenfragment aus dem außerhalb des Walles befindlichen Teil des Grabungsschnittes, das wahrscheinlich aus einem Grab stammt und durch Bioturbation umgelagert wurde, sind keine archäologischen Funde geborgen worden. Der Wall besteht aus mehreren Bauphasen, deren jüngste nach den 14C-Daten in das ausklingende 9. und 10. Jh. zu setzen ist. Die Basis des Walles der Altenwalder Burg und damit die Gründungszeit ist bisher nicht ermittelt. Woher das Baumaterial für den Wall der Burg stammt, ist nicht zweifelsfrei zu klären. Da jedoch die exponierte Lage der Burg auf der beinahe höchsten Stelle der Altenwalder Geest ein Heranschaffen von Baumaterial aus dem deutlich tiefer liegenden Gelände wenig wahrscheinlich macht, wird das Baumaterial aus dem nahen Umfeld des Burggeländes gewonnen worden sein. Frühmittelalterliche Siedlungsreste, insbesondere der Merowingerzeit, sind aus dem nahen Umfeld der Altenwalder Burg zwar noch nicht gefunden worden, dennoch wäre auch ein merowingerzeitliches Siedlungsgeschehen direkt unterhalb der Altenwalder Burg des 9. Jhs. nicht auszuschließen.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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