Dorfwurt

Beschreibung: Rundovale Dorfwurt. Gr. L. ca. 185 m (NW–SO); gr. Br. ca. 155 m; H. + 3,65 m NN; H. über umgebendem Gelände ca. 2 m. Allseitig von Graben umgeben und sehr gut erhalten. Der bis 1930 erhaltene Fething wurde nach dem Bau einer Wasserleitung verfüllt. Bei Bauarbeiten im Jahre 1971 konnte durch die Arbeitsgemeinschaft des Wilhelmshavener Heimatvereins "Die Boje" in einer 2 m tiefen Baugrube eine archäologische Notbergung durchgeführt werden. Sie ergab den Nachweis mehrerer übereinanderliegender Siedlungshorizonte bis zu einer T. von ca. +- 0,0 m NN. Bei einer ergänzenden Bohruntersuchung wurde in - 1,2 m NN eine Torfschicht von ca. 30 cm D. angetroffen. Lt. Oldewage (1973, 20) wurden aus der unteren, 60 cm mächtigen Mistschicht Scherben von Kugeltöpfen mit Wackelböden des 8. bis 9. Jhs. geborgen. Mehrere Endstücke von bearbeiteten Buchenholzbohlen deuten auf die Reste eines frühmittelalterlichen Gebäudes in Stabbauweise hin. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse der Notbergung wurde eine frühmittelalterliche Besiedlungsphase des 8./9. Jhs. festgestellt, möglicherweise ist die Wurt am nördl. Maadeufer aber bereits in der römischen Kaiserzeit entstanden. Lt. Urkatasterkarte 1850 mit einem Gehöft und sieben Wohnhäusern bebaut.

Literatur: PPN: 027727866 | Seitenangabe: 392 Kat.Nr. 180

PPN: 279355599 | Seitenangabe: 111 Kat.Nr. 179, Taf. 10a

PPN: 785094490 | Seitenangabe: 216 f. Kat.Nr. 172