St. Peter- und Paul; Gutsdorf Lüdersburg
- Samtgemeinde
- Scharnebeck [Sg]
- Gemeinde
- Lüdersburg
- Gemarkung
- Lüdersburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüdersburg
- Adresse
- Lüdersburger Straße 20
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 15.Jahrhundert
- bis
- 1873
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal gem. § 3 Abs. 2 NDSchG
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28829941
- Objekt-Nr.
- 38
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Spätgotischer Saalbau aus Backstein mit polygonalem Chorschluss und Strebepfeilern unter Satteldach in Pfannendeckung. Mittelalterliches Mauerwerk in Chor und Schiff sowie gotisches Nordportal erhalten. Über diesem Wappen v. Wittorf (1641). Einbau von Segmentbogenfenstern und Zusetzung von Öffnungen mit Umbau zur barocken Saalkirche Ende des 17. Jahrhunderts. Das westliche, höhere Joch des Schiffes und der dreigeschossige, quadratische Westturm in Backstein in neogotischen Formen mit abschließender Brüstung, Ecktürmchen und schiffergedeckter Turmspitze 1873 an Stelle eines hölzernen Vorgängerturms angebaut. – Innenraum verputzt, mit Holzbalkendecke abgeschlossen und mit barocker, stark plastisch verzierter Innenausstattung aus dem Ende des 17. Jahrhunderts: Hochaltar mit vorgelagerter Schranke, Kanzel von 1698(i), Taufe, Prieche, Weihetafel v. Wittorf von 1691(i). Im Westen Empore und neogotischer Orgelprospekt.
- Denkmalbegründung
- Die Kirche St. Peter- und Paul war Patronatskirche des Gutes Lüdersburg. Sie steht in der Mitte des Haufendorfes frei auf einem angerähnlichen Platz. Die spätgotische Kirche dürfte Ende des 14./Anfang des 15. Jahrhunderts entstanden sein, als das Gut der Familie Wittorf gehörte. Seit 1654 besaßen sie hier ein Erbbegräbnis. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Innenraum der Kirche barock umgestaltet. Die Holzbalkendecke und die Innenausstattung (Kanzel, Altar, Prieche, Weihetafel) wurden von verschiedenen Mitgliedern der Patronatsfamilie gestiftet. Die plastischen ausgearbeiteten barocken Formen von Akanthusornamenten, Putten und Statuen stellen im Gebiet um Lüneburg einen Besonderheit dar und zeugen vom hohen künstlerischen Anspruch der Gutsfamilie. Die Erweiterung der Kirche nach Westen um ein Joch für die Orgelempore und der Bau des Turmes aus Backstein erfolgten gegen 1873 in neogotischen Formen unter dem Patronat der Familie von Spoercken. An der Erhaltung der der Kirche St. Peter- und Paul besteht aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen, wegen ihres ortsgeschichtlichen sowie gebäudetypischen Zeugniswertes, aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, wegen ihrer bedeutenden Innenraumgestaltung und ihrem prägenden Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- 30933706 (S. 870)
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Lüneburg, Teil 22.2: Objektbeschreibung.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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