Kloster und Klostergut Wülfinghausen
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Springe, Stadt
- Gemarkung
- Holtensen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Wülfinghausen
- Objekttyp
- Klosteranlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28823879
- Objekt-Nr.
- 37
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Gesamtanlage des ehemaligen Augustinerchorfrauenstiftes, heute evangelischen Frauenklosters. Gelegen am nordöstlichen Ausläufer des Osterwalds. Kloster gegründet in Engerode, 1236 nach Wülfinghausen verlegt. 1460 Windesheimer Reform. 1542 im Herzogtum Calenberg die Reformation eingeführt, seitdem evangelisches Frauenkloster. 1994 neu besetzt durch Schwestern der Kommunität Christusbruderschaft Selbitz, seit 2013 selbständig. Kern der Anlage das vierflügelige Klostergebäude des 18. Jhs mit mittelalterlichen Bauresten, in den Nordflügel die spätgotische Klosterkirche integriert. Südlich vor dem Kloster ein von flachen Wirtschafts- und Wohnbauten gerahmter Vorplatz, den im Osten und Westen Park- und Gartenteile begleiten, noch weiter westlich ein Friedhof. Das Ganze umgeben von der im Kern mittelalterlichen Klostermauer. Im unmittelbaren Anschluss an das Kloster nordöstlich das Klostergut, großer rechteckiger, sich zur Einfahrt trapezförmig verengender Hof, annähernd symmetrisch umgeben von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des 18.-20. Jhs. Im Kern auf den mittelalterlichen Wirtschaftshof des Klosters zurückgehend und von der Klosterkammer Hannover bis heute als Klostergut bewirtschaftet. Östlich davon das Pfarrhaus.
- Denkmalbegründung
- Das Kloster Wülfinghausen wurde an dieser Stelle 1236 durch Thietmar von Ondingeroth als Augustinerchorfrauenstift gegründet und ist seit 1542 evangelisches Frauenkloster. Es ist in zweifacher Weise von landesgeschichtlicher Bedeutung: Zum einen steht die Gründung für eine Welle von Klostergründungen durch den lokalen Adel und zum zweiten die Umwandlung für die Reformation im Fürstentum Calenberg-Göttingen durch Elisabeth von Calenberg. Als eins der Calenberger Klöster gehört Wülfinghausen zum Kernbesitz der allmählich entstehenden zentralen Klosterverwaltung, der späteren Klosterkammer Hannover. Im Gegensatz zur Mehrzahl der Klöster entwickelte sich um das Kloster nie ein Ort, Wülfinghausen besteht bis heute nur aus dem Kloster und dem Klostergut. Das Nebeneinander von mittelalterlicher Kirche aus der Gründungszeit und barocker Klosteranlage ist typisch für die fünf Calenberger Klöster. Die Bestandteile Klostergebäude und Kirche haben sowohl als Einzelobjekte (siehe jeweils dort) als auch als Gesamtheit der Klosteranlage eine hohe Aussagekraft für die Bau- und Kunstgeschichte und sind beispielhaft für den Typus "evangelisches Frauenkloster mit vorreformatorischer Kirche". Zusätzlich zeichnet sich Wülfinghausen noch durch das umfangreiche, um 1735/40 zusammen mit dem Kloster erbaute Klostergut aus, das baulich unmittelbar an das Kloster anschließt und trotz mancher jüngerer Neubauten im Wesentlichen erhalten ist; diese Einheitlichkeit der Konzeption ist in Niedersachsen singulär.. Das Klostergut Wülfinghausen ist außerdem in Niedersachsen eins der nur zwei bis heute bewirtschafteten Klostergüter in unmittelbarer Nachbarschaft eines aktiven Klosters (vgl. Riechenberg, dort jedoch mit stark reduziertem Bestand der Klostergebäude; ferner Mariensee, wo das Gut heute als landwirtschaftliches Forschungsinstitut genutzt wird und baulich weitgehend überformt ist; weitere Kombinationen von guterhaltenen Wirtschaftshöfen und Klosteranlagen z. B. in Marienrode, Wöltingerode, Grauhof, St. Ludgeri in Helmstedt oder Ebstorf). Aus all diesen Gründen liegt die Erhaltung des Klosters Wülfinghausen im öffentlichen Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 28822909 | Klosterkirche | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
28822941 | Wirtschaftsgebäude | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
28822957 | Wohnhaus | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut 1
28822973 | Torhaus | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut 2,3
28822989 | Schafstall | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
28823005 | Grabstein (Baudenkmal) | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
28823021 | Pfarrhaus | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Mehler Straße 26
28823037 | Friedhofskapelle | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
28823133 | Stall | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
28823179 | Klostergebäude | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut 7
38197116 | Toranlage | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
38199729 | Friedhof | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
38200917 | Klostergarten | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
38200939 | Gutspark | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Klostergut
46607200 | Wirtschaftsgebäude | Springe, Stadt - Holtensen - Wülfinghausen - Mehler Straße 26
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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