Rittergut Bennigsen I
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Springe, Stadt
- Gemarkung
- Bennigsen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bennigsen
- Objekttyp
- Gutshof (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28823577
- Objekt-Nr.
- 6
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Das Rittergut Bennigsen liegt im südlichen Bereich des alten Ortes, der Standort geht zurück auf eine vermutlich schon im 10. Jahrhundert hier vorhandene Burg, die 1311 als Castrum mit Wassergraben auch erstmals urkundlich erwähnt wurde, zu diesem Zeitpunkt auch bereits im Besitz der Brüder „von Bennekessen“ und damit seit über 700 Jahren Eigentum der Familie von Bennigsen. Die Anlage konstituiert sich aus dem Bereich der ehemaligen Wasserburg sowie einem nördlich daran anschließenden Wirtschaftshof mit mehreren Gebäuden und einer Toranlage. Beide Teile sind durch eine Brücke miteinander verbunden. Hinzu gehörte von Anbeginn an eine Wassermühle östlich des Wassergrabens. Das Gut erlitt während der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) große Schäden, sodass wesentliche Teile aus dem anschließenden Wiederaufbau ab 1566 stammen. Hierzu gehört zum Beispiel das Fachwerkobergeschoss des Gutshauses und vermutlich auch die steinerne Einfassung der Graft in ihrer heutigen Form. Weitere gravierende Umbauten nahm nach dem Dreißigjährigen Krieg zunächst Jacob Franz von Bennigsen (1654-1731) vor: So ließ er im Jahr 1700 (i) die Toranlage, die das Gutsgelände nach Nordosten abschließt, errichten, ersetzte die alte Zugbrücke durch die heute vorhandene zweibogige Steinbrücke und schuf einen zweiten Zugang von der „Insel“ in die Garten- und Parkanlagen, wovon das sandsteinerne Portal überkommen ist. Auch der im Hof stehende Brunnen aus Sandstein stammt aus seiner Zeit als „Ritter von Bennigsen“ (ab 1682), sein Sarg steht heute auf der Patronatsempore der 1907/08 gebauten Bennigser Kirche. Die Stallungen und Scheunen des Wirtschaftshofes entstammen in ihrer heutigen Form dem 18. und 19. Jahrhundert. Unter Carl von Bennigsen (1801-1869) wurde 1856 der von Bennigsensche Besitz allodifiziert, also von einem Lehnsgut in Privatbesitz umgewandelt, und er ließ 1863 das so genannte „Neue Haus“, einen villenartigen klassizistischen Massivbau, in der Nordwestecke des Gutsparks errichten. Carls ältester Sohn war Rudolf von Bennigsen (1824-1902), der als nationalliberaler Politiker seinen Hauptwohnsitz lange Zeit in Hannover hatte, in seinem verpachteten Rittergut jedoch die Anlage des großen Landschaftsparks initiierte und diesen auch wesentlich mitgestaltete. Als er 1897 nach Bennigsen zurückkehrte, zog er in das „Neue Haus“, das 1893 um ein Geschoss baulich erweitert worden war. Wesentliche Umbauten am Haupthaus sowie die Errichtung der Patronatskirche im Norden des Gutes fallen in die Zeit seines jüngsten Sohnes Alexander von Bennigsen (1863-1945). Die Gesamtanlage umfasst zudem den Kirchhof, die westlich davon befindliche so genannte „Lauensteinsche Schmiede“ sowie südlich der ehemaligen Mühle ein weiteres Wohn-/Wirtschaftsgebäude.
- Denkmalbegründung
- Bennigsen liegt am Südhang des Süllbergs, eines östlichen Ausläufers des Deister-Höhenzuges, in der historischen Landschaft des Calenberger Landes. Ursprung des Rittergutes Bennigsen I, das sich urkundlich belegt seit 1311 im Besitz der Familie v. Bennigsen befindet, ist eine vermutlich im 10. Jahrhundert gegründete Wasserburg. Sie dürfte die siedlungsgeschichtliche Keimzelle gewesen sein, auf die die gesamte Entwicklung des Ortes zurückgeht. Noch heute ist der alte Ortskern mit dem südlich der Kirche angelegten Gut und den sich nördlich fast radial um den Kirchhof gruppierten Höfen, zu denen auch das durch Erbteilung entstandene Rittergut Bennigsen II gehört, ablesbar. Die überkommene Rittergutsanlage Bennigsen I besteht aus verschiedenen Bauten und Anlagen des 16.-19. Jahrhunderts und wird umschlossen von einer sandsteinernen Einfriedungsmauer. An der Erhaltung der Gesamtanlage besteht aufgrund ihrer vielfältigen geschichtlichen und städtebaulich ortsbildprägenden Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 28820315 | Kirche (Bauwerk) | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut
28820332 | Kirchhof | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut
28820347 | Scheune | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 6
28820364 | Brücke (Bauwerk) | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 8
28820383 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 6
28820400 | Wirtschaftsgebäude | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 6
28820417 | Toranlage | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 6
28820434 | Schmiede | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut
28820458 | Graft | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 8
28820473 | Park | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 8
28820503 | Wassermühle | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 12
28820525 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 14
28820654 | Villa | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Meierhofweg 2
28820671 | Gefallenendenkmal | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Meierhofweg 2
28823147 | Herrenhaus (Bauwerk) | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 8
28823262 | Brücke (Bauwerk) | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 8
28823284 | Brunnen | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 8
48579465 | Wohnhaus | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 6
48579494 | Stall | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 6
48579515 | Stall | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 6
48579705 | Scheune | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 6
48784614 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut 8
51953580 | Eiskeller | Springe, Stadt - Bennigsen - Bennigsen - Am Gut
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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