Kloster Wülfinghausen
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Springe, Stadt
- Gemarkung
- Holtensen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Wülfinghausen
- Adresse
- Klostergut 7
- Objekttyp
- Klostergebäude
- Baujahr
- 1236
- bis
- 1740
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28823179
- Objekt-Nr.
- 305
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Hauptgebäude des evangelischen Frauenklosters Wülfinghausen. Zweigeschossiger Putzbau von vier Flügeln um rechteckigen Innenhof, im baulichen Zusammenhang mit der Klosterkirche im Nordflügel, deren Westhälfte heute in das Kloster integriert. Auf der Nordseite nach Westen verschoben Haupteingang zum Kloster, gegenüber auf der Südseite mittig Garteneingang, beide mit Freitreppe. In beiden Geschossen zum Hof kreuzgangartige, durchgehende Flure, davon nach außen die Wohnungen abgehend. Nordflügel schmaler und im Niveau deutlich abgesenkt, hier ein kreuzgratgewölbter Flügel des gotischen Kreuzgangs mit spitzbogigen dreibahnigen Fenstern erhalten, mit der Kirche zusammen unter einem Schleppdach, davor hoher querhausartiger Bauteil mit großem, z. T. zugesetzten Spitzbogenfenster und Giebel. Nordflügel des Kreuzgangs vielleicht noch Ende 13. Jh., eher jedoch nach 1378. Alles übrige Neubau 1735-1740, Architekt: wohl Klosterbaumeister Wolters, Ausführung: Sebastiano Crotogino.
- Denkmalbegründung
- Das Kloster Wülfinghausen ist landesgeschichtlich von zweierlei Bedeutung: Als Gründung des frühen 13. Jhs. ist es von hoher Bedeutung für die Klostergründungen durch den lokalen Adel und als 1543 reformiertes, heute evangelisches Frauenkloster ein aussagekräftiges Beispiel für die Einführung der Reformation in Calenberg-Göttingen und langfristig für die Entstehung einer zentralen Klosterverwaltung. Gleichzeitig ist es städtebaulich der Bezugspunkt des Ortes Wülfinghausen, der allerdings bis heute sehr klein ist und außer dem Kloster nur das Klostergut und einige wenige weitere Nebengebäude umfasst. Die barocke Klosteranlage wurde von 1735 bis 1740 neu erbaut, wohl als langfristige Folge der Schäden des Dreißigjährigen Krieges und in einer Zeit der wirtschaftlichen Konsolidierung. Es ist der letzte in der Reihe der fünf Neubauten aller Calenberger Klöster. Kloster Wülfinghausen zeichnet sich durch eine einheitliche Gestaltung von vier zweigeschossigen Flügeln aus Stein aus, was im Vergleich zu den früheren, z. T. aus Fachwerk bestehenden und konzeptionell weniger konsequenten Calenberger Klöstern für eine größere Routine der Bauverwaltung und reichlichere Mittel spricht. Einzelne mittelalterliche Teile, so der Nordflügel des Kreuzgangs und - wie überall - die Kirche, wurden in den Neubau integriert. Ob dies aus Sparsamkeit geschah oder um die lange Geschichte des Klosters zu unterstreichen, bleibt offen. Als Urheber der Pläne kommt Klosterbaumeister Wolters in Frage, die Ausführung wurde - ein weiteres Indiz für den hohen Anspruch - dem Hofmaurermeister Sebastiano Crotogino anvertraut, einem der regional führenden Bauhandwerker seiner Zeit, von dem u. a. auch das Harzkornmagazin in Osterode stammt.. Die typischen wie die einmaligen Züge der Gestaltung der Anlage ergeben einen hohen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte und machen das Kloster Barsinghausen zu einer für barocke evangelische Klöster beispielhaften Anlage. Auch die innere Raumaufteilung ist noch weitgehend erhalten. Es besteht ein öffentliches Interesse an der Erhaltung des Klosters Barsinghausen.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 28823879 | Klosteranlage | Kloster und Klostergut Wülfinghausen
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Hannover: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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