Pfarrwitwenhaus

Beschreibung: Giebelständiges Zweiständer-Fachhallenhaus mit Backsteinausfachung unter reetgedecktem Dach mit Halbwalm am Wohngiebel und Vollwalm mit einseitiger Giebelküppung am Wirtschaftsgiebel. Lateinische Inschrift am Dielentorsturz, mit Datierung "ANNO 1674".

Denkmalbegründung: Das Pfarrwitwenhaus Zum Kirchplatz 12 wurde 1674 südlich der Kirche als Zweiständer-Fachhallenhaus aufgerichtet und unter Dach gebracht und ist damit das älteste erhaltene Profangebäude des Ortes. Mit seinem Bau kam die Kirchengemeinde einer kirchengesetzlichen Pflicht zur Vorhaltung eines solchen Gebäudes nach. Da zu dieser Zeit keine Pfarrwitwe vorhanden und möglicherweise auch die finanziellen Mittel der Kirchengemeinde begrenzt waren, zog sich die Fertigstellung des Hauses noch einige Jahre hin. Im 20. Jahrhundert wurde das Haus zeitweilig als Küsterwohnung genutzt. Die Erhaltung des Gebäudes liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als beispielhaftes Zeugnis für den Bautyp eines Zweiständer-Fachhallenhauses der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild im öffentlichen Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 34325933 | Siedlungskern (Ortskern) | Marschhufendorf Radegast

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Lüneburg, Teil 22.2: Objekterwähnung (unter Radegast Nr. 16).