Gutskapelle

Beschreibung: Gutskapelle. Kleine Saalkirche mit unregelmäßigem 5/8-Chorschluß, errichtet aus Fachwerk über Feldsteinsockel mit Backsteinausfachung unter steilem Satteldach in Hohlpfannendeckung. Fachwerk mit geschwungenen Fußbändern und auf profilierten Knaggen vorkragender Dachschwelle; auf der Westseite verzierte Dachschwelle und Füllhölzer. An der Nordseite Tafel mit Wappen der von Estorff und Schenck sowie Bauinschrift. Erbaute 1593(i). – 1731(i) an den heutigen Standort versetzt und mit übereck gestellter Dachreiter mit Uhr und Glockendach ausgestattet. – 1893(i) bei Renovierung Einbau einer Renaissance-Tür der 1861 abgetragenen Kirche St. Lamberti, Lünenburg und Hinzufügung eines Eingangsvorbaus. – Im Inneren: Raumabschluss mit Balkendecke mit Diamantquaderbemalung aus der Erbauungszeit. – Ausstattung: Kanzelaltar (wohl 1731), Kanzel (wohl 1593), Fenstern mit Kabinettscheiben aus einer Sammlung des Gutes.

Denkmalbegründung: Die Kapelle des Rittergutes Estorff steht südlich des Guthauses frei in einem Garten, ca. 5o m von der Straße zurückliegend. Die erste Kapelle des Ortes wurde angeblich bereits 1285 gegründet. Der heutige 1593 aus Fachwerk errichtete Bau wurde als lutherisch-protestantische Kapelle des Rittergutes wurde von der Familie Estorff gestiftet. 1731 wurde sie als gesamtes Bauwerk den heutigen, näher zum Dorf liegenden Standort transloziert, möglicherweise von einem Areal westlich des Gutshofes und der Hauptstraße. An der Erhaltung der Kapelle des Rittergutes Estorff besteht aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen, wegen ihres ortsgeschichtlichen Zeugniswertes, aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, wegen ihrer bedeutenden Innenraumausstattung, als räumlichen Element der Gutsanlage und wegen ihrem prägenden Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 34325580 | Gutshof (Baukomplex) | Gut von Estorff

Literatur: PPN: 030933706 | Seitenangabe: 190

PPN: 826169791 | Seitenangabe: 65 - 67

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Lüneburg, Teil 22.2: Objekterwähnung.
Eintrag ins Kirchengemeindelexikon