St. Nikolai
- Landkreis
- Lüneburg
- Samtgemeinde
- Bardowick [Sg]
- Gemeinde
- Bardowick,Flecken
- Gemarkung
- Bardowick
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bardowick
- Adresse
- St. Nikolaihof
- Objekttyp
- Kapelle (Bauwerk)
- Baujahr
- 1310
- bis
- 16.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28801693
- Objekt-Nr.
- 7
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Saalkirche aus Backstein mit Westturm und 5/10-Chorschluss unter Satteldach in Hohlpfannendeckung. Turm über quadratischen Grundriss unter Turmhelmen in Biberschwanzdeckung. Im Süden die Sakristei mit darüber liegender Orgelempore unter Pultdach. Im Norden Frauenkapelle unter Satteldach. Von der ihr im Süden gegenüberliegenden, abgebrochenen Männerkapelle Spuren im Mauerwerk erhalten. Langhaus- und Chorwände mit drei- bzw. zweibahnigen Maßwerkfenstern und Strebepfeilern. Eingang im Westen. – Im Inneren: In der Turmhalle Archivoltenportal. Im Saal Kreuzrippengewölbe, im vierjochigem Schiff auf Konsolen aufsitzen, im Chor Wandgliederung durch Dienste und Wandnischen. Spitzbogige Wandöffnung zur Empore über der Sakristei. Im westlichen Joch Emporeneinbau. – Bauphasen: 1310-1435 untere Wandzonen, Westwand mit Eingangsportal, Sakristei, Frauenkapelle vom ersten Kapellenbau erhalten. 1421/1422 der Glockenturm im Westen angebaut. 1435 grundlegende Erneuerung des Saals unter Verwendung von Teilen des Vorgängerdachstuhls. 1445 Orgelempore auf die Sakristei aufgestockt. Im 16. Jahrhundert Einbau einer neuen Orgelempore im Westen. – Ausstattung: Kruzifix 14. Jahrhundert, Glasmalerei 16. Jahrhunderts, Orgel von 1660 in modernem Gehäuse u.a.
- Denkmalbegründung
- Die Kapelle St. Nikolai steht inmitten der mit reichen Baumbestand durchsetzten Baugruppe der Leproserie St. Nikolaihof. Die Stiftung des Leprosorium war im 13. Jahrhunderts mit einer eigenen, vielleicht schon vorhandenen Kapelle und einem Kirchhof versehen. Ursprünglich oblag den Hospitalgeistlichen die Aufsicht und Leitung der gesamten Anstalt. Der Saalbau wurde zusammen mit den Kapellenanbauten für die Leprakranken 1311 errichtet und im 15. Jahrhundert mehrfach verändert. Der Kirchenbau zeugt in seiner Gestalt und historischen Entwicklung von der Bedeutung und Konzeption eines Sakralbaus innerhalb eines mittelalterlichen Leprahospitals. An der Erhaltung des der Kapelle St. Nikolai besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen, wegen ihres orts- und sozialgeschichtlichen sowie gebäudetypischen Zeugniswertes, aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte sowie ihrem prägenden Einfluss auf das Gefüge der Hospitalanlage ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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