Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Beschreibung: Eingeschossiger traufständiger Fachwerkbau mit Backsteinausfachung unter ziegelgedecktem Halbwalmdach, zweigeschossiger Querbau mit vorkragendem Obergeschoss unter Satteldach mit einseitigem Walm an der Straßenseite. Ursprünglich als Fachhallenhaus mit zweigeschossigem Wohnteil errichtet. Prägende Umbauten im 18. und 19. Jahrhundert zu einem Bürgerhaus mit Ladengeschäft, unter anderem nachträgliche Verlängerung nach Süden. Im Nordwesten massiver vorspringender Anbau mit Wohnnutzung in Sichtbackstein unter Mansarddach mit Fachwerkgiebeln. Kernbaugefüge des 17. Jahrhunderts und alter Wirtschaftsgiebel im Inneren zu großen Teilen erhalten.

Denkmalbegründung: Das 1662 ursprünglich als Handelshaus in Form eines repräsentativen Fachhallenhaus mit zweigeschossigem Kammerfach errichtete Wohn-/Wirtschaftsgebäude Parkstraße 3 erfuhr im 18. und frühen 19. Jahrhundert umfangreiche Veränderungen. Aus der ehemaligen Diele wurde ein Ladenraum mit gusseisernen Schaufenstern, Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude noch einmal nach Süden verlängert. Dabei blieb der Wirtschaftsgiebel des 17. Jahrhunderts im Inneren weitgehend erhalten. Wohl ebenfalls ins 19. Jahrhundert fällt die nordwestliche Erweiterung durch den Wohnanbau unter Mansarddach. Der quergelagerte Wohnteil war ursprünglich mit zwei Giebeln versehen, die eine an städtischen Vorbildern orientierte, verzierte Fachwerkkonstruktion aufwiesen. Der straßenseitige Giebel wurde später durch den heutigen Walm ersetzt. Die Erhaltung des wohl ältesten Bürgerhauses von Neuhaus liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, wegen seines Zeugnis- und Schauwertes für die Baugeschichte, als beispielhaftes Zeugnis für einen hybriden Bautyp aus Fachhallenhaus und städtischem Giebelhaus des 17. Jahrhunderts sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild im öffentlichen Interesse.