St. Michaelis-Kirche
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Ronnenberg, Stadt
- Gemarkung
- Ronnenberg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Ronnenberg
- Adresse
- Am Kirchhofe 9
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
Wendebourg, Eduard
Koch, Friedrich
Schaper, Hermann
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 26954772
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Die aus unterschiedlich grob zugehauenem Sandstein errichtete Basilika St. Michael zu Ronnenberg besteht aus einem niedrigen quadratischen Westturm, einem dreischiffigen dreijochigen Langhaus mit ausladendem Querhaus samt Nebenapsiden und einem Chorquadrat mit polygonalem 3/8-Schluss im Osten. Östlich an die Apsis des nördlichen Querhauses grenzt der Anbau einer längsrechteckigen Sakristei. Die Michaeliskirche ist im Kern noch aus der Mitte des 12. Jahrhunderts und vermutlich an der Stelle einer vorchristlichen Thingstätte auf einer Erhebung errichtet worden. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ersetzte der polygonale Chorschluss wohl eine romanische Apsis. Aus demselben Jahrhundert stammen die gotischen Veränderungen am Querhaus und an den Schallluken des Turmgeschosses. Ältestes Bauteil der Kirche ist das 1983 in das Innere des Turms verlegte Portal der nach dem Dreißigjährigen Krieg abgebrochenen, benachbarten Bonifatiuskapelle. Die mit archaisch wirkenden Flachreliefs figürlich und ornamental reich verzierten Steinblöcke sind nicht genau datiert, angenommen wird eine Entstehung Mitte des 11. Jahrhunderts oder früher. An den Außenwänden der Kirche sind mehrere Epitaphe aus dem 16. und 17. Jh. angebracht. Eine größere bauliche Umgestaltung wurde 1876 von Conrad Wilhelm Hase (1818-1902) ausgeführt, sie prägt das heutige Erscheinungsbild wesentlich. Dabei wurden Langhaus und Querhaus erhöht und bekamen neue Dächer, der geschweifte, oktogonale Turmhelm im Westen wurde aufgesetzt, die Türen des Westportals und der Querhäuser neu gefasst sowie Emporen über den Seitenschiffen eingezogen. Auch die Querbalkendecke im Mittelschiff ist eine Zutat der Restaurierung unter Hase, Reste von Kämpfern und Konsolen an der Ostwand des Turmes und an den Vierungspfeilern verweisen auf die ehemalige Wölbung des Kirchenraums. Im Zuge dieser Maßnahme wurde vom Kirchenmaler Hermann Schaper (1853-1911) die Ostwand des Langhauses farbig gefasst und der neu geschaffene Kanzelkorb mit Gemälden der Evangelisten ausgestattet. Unter der Leitung von Eduard Wendebourg (1857-1940) wurden 1903/04 Bereiche der Vierung und des Chors von Friedrich Koch (1859-1947) mit einer aufwändigen Neuausmalung versehen.
- Denkmalbegründung
- Die St. Michaelis-Kirche gehört mit ihrer im 12. Jh. beginnenden Baugeschichte und dem noch älteren, später eingebauten Portal der Bonifatiuskapelle zu den ältesten erhaltenen baulichen Zeugnissen des Ortes. Die im 19. Jh. durch Conrad Wilhelm Hase durchgeführten umfangreichen baulichen Veränderungen sind beispielhaft für den damals üblichen Umgang mit mittelalterlicher Bausubstanz. Neben Hase haben noch weitere bekannte hannoversche Künstler wie Hermann Schaper, Eduard Wendebourg und Friedrich Koch auf bemerkenswerte Weise zum vielschichtigen Erscheinungsbild der Kirche beigetragen. Aufgrund des geschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulichen Bedeutung besteht ein öffentliches Interesse an der Erhaltung der St. Michaelis-Kirche.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 31077498 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kirchenanlage St. Michael
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Hannover: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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