Riesschule

Beschreibung: Dreigeschossiger Backsteinbau unter Walmdach in Ziegeldeckung. Errichtet über L-förmigem Grundriss, Eingangsfassade nach Südosten, hier zwei fünfachsige Seitenrisalite unter eigenen Satteldächern und mittiger Eingangszone unter halbrund vorkragendem und von Pfeilern getragenem Austritt im zweiten Obergeschoss. Sparsamer Fassadenschmuck in Backstein. Erbaut 1930 aus Mitteln der Geschwister Ries durch den Architekten und Regierungsbaumeister Friedrich August Wilhelm Schuckmann.

Denkmalbegründung: Die in Ritterhude geborenen Gebrüder Ries wanderten in den 1860er Jahren nach Amerika aus und gründeten mit ihrem dort erworbenen Vermögen mehrere Stiftungen zur Verschönerung und Verbesserung der Stadt Ritterhude. In den Jahren 1912 bis 1931 ließen sie aus Mitteln dieser Stiftungen sechs Gebäude errichten, zu denen auch die Schule, die heute als „Riesschule“ bezeichnet wird, gehörte. Es handelt sich um einen Backsteinbau in leicht expressionistischer Formgebung, eröffnet wurde die Schule mit 300 Schülern am 11. August 1930. Personengeschichtlich bedeutsam sind für die sechs Stiftungsbauten die Brüder Hermann Hinrich und Johann Friedrich (John F.) Ries sowie ihre Schwester Marie Bergmann, die die 1931 nachfolgend gegründete „Ries-Stiftung" mit 430 Morgen Wiesenland mit einem damaligen Wert von 1,5 Millionen Reichsmark ausstatteten. An der Erhaltung des Schulgebäudes besteht zudem aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen wegen des orts-, bau- und kunstgeschichtlichen, gebäudetypischen und ortsbildprägenden Zeugniswerts ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmalthema: Die Gebäude der Ries-Stiftung in Ritterhude