Pfarrhaus

Beschreibung: Zweigeschossiger Backsteinbau unter Walmdach in dunkel engobierter Ziegeldeckung. Symmetrische Fassaden, dabei Hauptfassade mit plastischer Gliederung durch lisenenartige Vorsprünge; Backsteinziersetzungen. Erbaut als Pfarrhaus 1928/29 aus Mitteln der Geschwister Ries durch den Architekten und Bremer Regierungsbaumeister Friedrich August Wilhelm Schuckmann. Im Westen ein zugehöriger zeitgleicher eingeschossiger Konfirmandensaal mit gestaffeltem Volutengiebel.

Denkmalbegründung: Die in Ritterhude geborenen Gebrüder Ries wanderten in den 1860er Jahren nach Amerika aus und gründeten mit ihrem dort erworbenen Vermögen mehrere Stiftungen zur Verschönerung und Verbesserung der Stadt Ritterhude. In den Jahren 1912 bis 1931 ließen sie aus Mitteln dieser Stiftungen sechs Gebäude errichten, von denen das Pfarrhaus insofern eine besondere Stellung einnimmt, als dass dieses Haus ein Geschenk der Brüder an die Kirchengemeinde war. Es handelt sich um einen Backsteinbau in leicht expressionistischer Formgebung von 1929. Personengeschichtlich bedeutsam sind für sämtliche sechs Stiftungsbauten die Brüder Hermann Hinrich und Johann Friedrich (John F.) Ries sowie ihre Schwester Marie Bergmann, die die 1931 nachfolgend gegründete „Ries-Stiftung" mit 430 Morgen Wiesenland mit einem damaligen Wert von fast 1,5 Millionen Reichsmark ausstatteten. An der Erhaltung des Pfarrhauses besteht zudem aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen wegen des orts-, bau- und kunstgeschichtlichen sowie straßen- und ortsbildprägenden Zeugniswerts ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmalthema: Die Gebäude der Ries-Stiftung in Ritterhude