Davin'sches Haus
- Gemeinde
- Holzminden, Stadt
- Gemarkung
- Holzminden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Holzminden
- Adresse
- Böntalstraße 44
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 1769
- bis
- 1769
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 25071261
- Objekt-Nr.
- 269
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Baugewerkschulen
- Das ehemaliges Davin'sches Haus wurde 1769 durch den Landvermesser Christian von Heine als Essig- und Stärkefabrik erbaut, im späten 18. Jahrhundert erwarb der Kaufmann George Davin das Gebäude und stellte es dem 1796 gegründeten "Holzmindener Klub" als Gesellschaftshaus ("Davin'sches Haus") zur Verfügung. 1838 wurde das Gebäude durch die Regierung des Herzogtums Braunschweig erworben, die das Davin'sche Haus als Schulgebäude für die Baugewerkschule Holzminden umnutzte und 1844/45 mit einer klassizistischen Fassade umgestaltete. Infolge des Wachstums der Studierendenzahlen wurde 1878 ein zweites Obergeschoss aufgestockt. Nach dem Neubau eines größeren Schulgebäudes auf einem Bauplatz gegenüber diente das Davin'sche Haus als Behördenhaus, und beherbergt bis heute verschiedene Landeseinrichtungen wie das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen, das Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen oder den Zweckverband Naturpark Solling-Vogler.
- Beschreibung
- Ehemaliges Davin'sches Haus, erbaut 1769, 1844/45 klassizistische Umgestaltung der Fassade, 1878 Aufstockung um ein zweites Obergeschoss. Dreigeschossiger Massivbau mit flach geneigtem Walmdach, frei stehend in offener Straßenrandbebauung unmittelbar außerhalb der ehemaligen Stadtmauer. Längsrechteckiger Baukörper mit Mittelrisalit an der Südfront, verputzte Fassaden, im Erdgeschoss mit Sandsteinsockel sowie Sandsteinquaderung an den Gebäudeecken.
- Denkmalbegründung
- Seinen Namen als Davin'sches Haus hat das ursprünglich 1769 als Essig- und Stärkefabrik errichtete Gebäude von seiner Nutzung als Gesellschaftshaus für den 1796 gegründeten "Holzmindener Klub" erhalten. Ab 1838 diente das Davin'sche Haus über etliche Jahrzehnte als Schulgebäude der 1831 von Fritz Haarmann gegründeten Baugewerkschule, einer der deutschlandweit renommiertesten Bauhandwerkerschulen im späten 19. Jahrhundert. Das heutige Erscheinungsbild mit seiner spätklassizistischen Fassadengestaltung geht auf einen unter dem Gründer der Baugewerkschule, Fritz Haarmann, 1844/45 durchgeführten Umbau zurück. Dabei kommt die mittelsymmetrische Fassadenfront mit ihrem markanten Mittelrisalit samt Dreiecksgiebel durch die freie Lage an der Böntalstraße, einer Ausfallstraße von Holzminden östlich der mittelalterlichen Stadtmauer, besonders gut zur Geltung. Die Erhaltung des ehemaligen Davin'schen Hauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung durch seinen Schauwert für die Ortsgeschichte von Holzminden, als Zeugnis für die Kultur- und Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts, wegen seiner bau- und kunstgeschichtlichen Stellung als Vertreter für die Baukunst des Spätklassizismus, sowie der städtebaulichen Bedeutung durch die prägende Wirkung auf das Straßenbild, im öffentlichen Interesse.
- Literatur
- 30933706 (754)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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