Siedlung
- Landkreis
- Leer
- Samtgemeinde
- Hesel [Sg]
- Gemeinde
- Hesel
- Gemarkung
- Hesel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Am großen Stein
- Objekttyp
- Siedlung
- Denkmalstatus
- Archäologische Fundstelle
- Im Denkmalverzeichnis
- Nein
- Objekt-ID
- 23227937
- Objekt-Nr.
- 85
- Fachbereich
- Archäologie
- Denkmalthema
- Bronzezeitliche-Siedlungen
- Beschreibung
- Zwischen Dezember 1993 und September 1994 wurden im Zuge der Erschließung eines Gewerbegebietes vom Archäologischen Dienst der Ostfriesischen Landschaft und unter Leitung von Rolf Bärenfänger archäologische Befunde auf einer insgesamt 11500 m2 großen Fläche dokumentiert und untersucht. Neben Befunden anderer Zeitstellung wurden sieben große Pfostenhäuser ausgegraben, davon Häuser 6 und 7 exakt West-Ost orientiert, die Häuser 1–4 Nordost-Südwest ausgerichtet und sich teilweise überlagernd. Aufgrund des regional üblichen Plaggenschlagens fehlten die oberen Bodenhorizonte. Haus 1 ist ein 34 m langes und 6, 8 m breites Gebäude mit schräg gegeneinander versetzten Doppelpfosten auf beiden Längsseiten und apsidialen Abschlüssen auf beiden Schmalseiten. In der Mitte des Hauses gibt es eine auffällige Gruppe von acht Pfosten, von denen zwei in der Firstlinie stehen, sowie in der östlich anschließenden Haushälfte zwei im Rechteck angeordnete Gruppen von jeweils sechs Pfosten. Offenbar wurde die östliche Haushälfte in dreischiffiger Bauweise errichtet, während der westliche Hausteil klar zweischiffig ausgebildet ist. Wolfgang Schwarz rekonstruierte im Westen und im Osten jeweils zwei einander gegenüberliegende Eingänge. Haus 2 ist schlechter erhalten. Seine Länge betrug mindestens 18 m bei 5 m Breite. Der Ostteil des Gebäudes ist zweischiffig, im Westteil wurde ein von vier Pfosten getragener Einbau beobachtet, der an eine erhöhte Plattform oder an einen Speicherboden denken lässt. Im Osten liegt offenbar ein apsidenförmiger Abschluss vor. Haus 3 ist ein zweischiffiges, wenig über 35 m langes und max. 5,7 m breites, leicht trapezförmiges Gebäude mit Doppelpfosten an den Längswänden und geraden Giebelseiten. Im Osten des Innenraumes befand sich ein aus vier Pfosten bestehender rechteckiger Einbau, bei dem es sich wieder um eine erhöhte Plattform oder einen Speicherboden handeln dürfte. Eine deutlich andere Bautradition liegt bei Haus 5 vor: Jetzt handelt es sich um ein 24,5 m langes, bis zu 7 m breites zweischiffiges Gebäude mit dicht gesetzten, aber nicht verdoppelten Außenpfosten und drei Firstpfosten, jeweils von drei kleineren Pfosten getragen. Die Giebelseiten sind offenbar gerade abgeschlossen. Vor dem östlichen Giebel bilden Wandgräbchen einen nach innen geöffneten u-förmigen Grundriss, der wieder an einen Einbau denken lässt. Eingänge werden von Schwarz im Ostgiebel und an den gegenüberliegenden Längsseiten im westlichen Hausdrittel lokalisiert. Sehr ähnlich, auch in seinen Maßen, ist Grundriss 6. Holzkohleproben aus einem der Pfosten von Haus 3 ergeben eine Datierung zwischen dem 17. und dem 13. Jh. , von Haus 1 in das 16. bis 14. Jh. v. Chr.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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