St. Jacobi
- Landkreis
- Cuxhaven
- Gemeinde
- Cuxhaven, Stadt
- Gemarkung
- Lüdingworth
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüdingworth
- Adresse
- Jacobistraße
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1200
- bis
- 1784
- Personen
- Schnitger, Arp
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 12086588
- Objekt-Nr.
- 34
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Arp-Schnitger Das-Land-Hadeln
- Beschreibung
- Langgestreckte rechteckige Saalkirche mit Hallenchor und Westturm. Ältester Teil das um 1200 aus lagerhaften Feldsteinen errichtete Schiff, an jeder der beiden Wände noch drei ursprüngliche Rundbogenfenster. Die übrigen Fenster und Portale um 1500 verändert und Anfang des 19. Jahrhunderts zum Teil erweitert. Im 14./ 15. Jahrhundert Neubau des Chores aus Backstein, der Giebel mit ansteigenden Spitzbogenblenden; 1608-1609 durchgreifend erneuert, aus dieser Zeit die 36 Wappentafeln aus Sandstein unterhalb der Fenster der Ostwand. An den Kanten Strebepfeiler von 1784 (i). Der Turm im Kern spätmittelalterlich, 1662 erneuert, 1705 umfassend instandgesetzt, aus dieser Zeit wohl der geschweifte achteckige Helm. - Im Inneren umfangreiche, in den Jahrhunderten seit der Entstehung gewachsene Ausstattung: Bemalte Holzbalkendecke vom Ende des 16. Jahrhunderts, mit Grotesken, Rollwerkornamenten und Rundmedaillons mit figürlichen Darstellungen; der von vier Stützen getragene Unterzug bei der Renovierung 1956-61 entfernt. Der dreischiffige, drei Joche tiefe Hallenchor mit Rundpfeilern, darüber neun busige Gewölbe, in dieser Form wohl von 1609: die Seitenschiffe mit längsrechteckigen, sechsteiligen Rippengewölben, im Mittelschiff Netzgewölbe. Zweigeschossiges Altarretabel von 1665 (i) von Meister Jörgen Heytmann. An der Nordwand der so genannte Lüderskooper Altar, ein gotischer Flügelaltar der Zeit um 1430/1440, der Rahmen vom Anfang des 16. Jahrhunderts; insgesamt acht hochformatige Reliefs mit Szenen des Marienlebens. Auf den Rückseiten der Flügel fragmentarisch erhaltene Darstellungen, um 1620. Bronzetaufbecken auf vier Tragefiguren, Anfang des 14. Jahrhunderts entstanden, am oberen Rand spiegelverkehrte Inschrift, an der Wandung Reliefs mit Heiligen; der Holzdeckel 1668 von J. Heitmann. Die Kanzel aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts, laut Chronik von M. Ringmaker. Prieche an der Nordwand des Schiffes von 1774. Auf der Westempore eine große Orgel, 1598 von A. Wilde geschaffen, umgebaut und um das Rückpositiv erweitert 1682 durch Arp Schnitger, neu bemalt 1775. Abtrennung des Chorraumes durch Priechen und Chorschranken, kastenartiges Gemeindegestühl, im Chor von 1624-1652 (i), im Schiff 1664 (i), einige Bänke älter. Hölzernes Lesepult von 1776 mit Bronzeadler des 14. Jahrhunderts als Aufsatz. Schaft eines Osterleuchters, jetzt als Postament dienend, aus Eichenholz, entstanden im 14. Jahrhundert. Auf der Säule eine Pietà aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Über dem Eingang zum Chor lebensgroßes Triumphkreuz des frühen 16. Jahrhunderts mit zwei älteren Evangelistensymbolen. Vortragekreuz auf altem Balken, entstanden Mitte des 14. Jahrhunderts, Fassung erneuert. In der Turmhalle spätgotisches Kruzifix aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Im Chorgewölbe ein hölzerner Posaunenengel, um 1660/1670 von J. Heitmann. An der Südwand des Schiffes drei Epitaphien von 1668, 1667-1669 und 1671 (i), wohl von J. Heitmann II. Zwei weitere Epitaphien von 1638 und 1724 (i) an der Nordwand. Altarleuchter aus Bronze von 1589. Kelch aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit nachträglicher Inschrift von 1519.
- Denkmalbegründung
- Die mittelalterliche Saalkirche aus Feldsteinen steht in der Ortsmitte auf einer Kirchwurt und bestimmt hierdurch das Ortsbild maßgeblich. Bemerkenswert ist ihre Innenausstattung, die sich in großartiger Geschlossenheit und außergewöhnlicher Dichte präsentiert und gleichsam den Reichtum eines in vielen Generationen vom 14. bis zum 18. Jahrhundert gewachsenen Inventars des niedersächsischen Küstenraumes abbildet. Es handelt sich neben der Kirche von Altenbruch um einen der bedeutendsten Sakralbauten im Land Hadeln, an dessen Erhaltung aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen, wegendes orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Zeugniswertes, wegen der bedeutenden Innenraumausstattung der Kirche sowie wegen ihres prägenden Einflusses auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse besteht.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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