
Der Tag des offenen Denkmals 2020 - Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.
Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) bundesweit koordiniert. Mit dem Tag des offenen Denkmals schafft die DSD große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstalterinnen und Veranstaltern – von Denkmaleigentümerinnen und -eigentümern über Vereine und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegerinnen und -pflegern.
Coronabedingt findet der Tag des offenen Denkmals 2020 digital statt. Auch die traditionelle Eröffnungsveranstaltung des Landes Niedersachsen wird virtuell abgehalten. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, das den Festakt seit Ende der 1990er-Jahre in den verschiedenen Kommunen und Kreisen des Bundeslands organisiert, möchte dieses Mal sein Engagement und den Reichtum des kulturellen Erbes im Südosten, in der Region um Braunschweig und Helmstedt ins Scheinwerferlicht stellen.
Erfahren Sie mehr zu den Hintergründen des Tags des offenen Denkmals, der Rolle der Denkmalpflege in der Gesellschaft und warum es wichtig ist, Bauwerke und Besucher zusammenzubringen:
Entdecken Sie mit uns drei herausragende Bauten und Baukomplexe der Region:
Das Kloster St. Marienberg in Helmstedt
Im 1176 gegründeten Kloster St. Marienberg in Helmstedt wurde das geistliche Leben vor 30 Jahren wiederbelebt. Ein kleiner evangelisch-lutherischer Konvent um die Domina Mechtild von Veltheim engagiert sich im sozialen und mildtätigen Bereich und stellt den Erhalt und die Zugänglichkeit der vielfältigen Kunstschätze und des denkmalgeschützten Ensembles sicher. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Paramentenwerkstatt der von Veltheim Stiftung, in der nicht nur liturgische Gewänder, sondern auch moderne Stick- und Webarbeiten gefertigt werden und die mit ihrer 150-jährigen Geschichte weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus renommiert ist.
Die ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift in Braunschweig begeht 2020 das 150. Jubiläum ihrer Gründung. Unter dem Dach der Evangelischen Stiftung Neuerkerode besteht die Einrichtung heute aus einem Krankenhaus, einem Altenpflegeheim und einer Ausbildungsstätte. Anlässlich des runden Geburtstags soll die denkmalgeschützte Friedenskapelle, errichtet 1903, umfassend saniert und zum »Zentrum Würde« ausgebaut werden – einem Ort, an dem das Thema Würde von allen Menschen und Institutionen völlig unabhängig von Religion, Herkunft, Hautfarbe, Alter oder gesundheitlicher Verfassung besprochen werden kann.
Der Kaiserdom in Königslutter
Der Kaiserdom in Königslutter – mit dem Grab Kaiser Lothars III. und seiner Gemahlin Richenza– zählt zu den wichtigsten Kulturdenkmalen der Romanik in Deutschland und war der erste Großgewölbebau nördlich des Harzes. Vor zehn Jahren wurden umfangreiche Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen. Das ebenso wie das Kloster St. Marienberg von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz betreute Bauwerk erstrahlt seitdem außen wie innen in neuem Glanz. Die wertvollen Malereien des 19. Jahrhunderts sind wieder vollständig und in ihrer ursprünglichen Farbenpracht zu erleben. Die Kirche ist heute ein Magnet für Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt und mit Veranstaltungen und Ausstellungen ein Zentrum kulturellen Lebens in der Region.