Altbergbau 3D

Das Vorhaben "Altbergbau 3D. Ein interdisziplinäres Projekt zur Erforschung des montanhistorischen Erbes im Harz" hat zu ganz bemerkenswerten Ergebnissen geführt. Die Bergbaugeschichte des Harzes muss neu geschrieben werden. Die Hintergründe und weitere spannende Forschungsergebnisse wurden anlässlich des Projektabschlusses in Vorträgen bei einem Pressetermin am 3. Juni 2021 vorgestellt.



Das seit März 2018 laufende und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer knappen halben Million Euro vollfinanzierte Forschungsvorhaben wurde von der Arbeitsstelle Montanarchäologie des NLD gemeinsam mit dem Weltkulturerbe Rammelsberg und der Arbeitsgruppe Markscheiderische Geoinformation des Institute of Geo-Engineering der Technischen Universität Clausthal durchgeführt. Weitere Partner waren die Stiftung UNESCO-Welterbe im Harz sowie die Bergbau Goslar GmbH. Das Projekt endete am 31. Mai 2021.

Wie das Forscherteam betont, konnten alle Ergebnisse erst aus dem Zusammenspiel der drei Disziplinen Photogrammetrie mit 3D-Modellierung, Geschichtswissenschaften und Montanarchäologie entstehen. Im Kern wurden mit dem Projekt zwei Schwerpunkte verfolgt: Zum einen wurden im Rammelsberg untertägige Bereiche dreidimensional erfasst sowie historisch und montanarchäologisch umfassend erforscht. Zum anderen wurden Bergbaumodelle aus dem 19. Jahrhundert in der Sammlung des Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld digitalisiert, animiert und in ihren historischen Kontext gestellt. Im Ergebnis ist ein bis dato einmaliger digitaler und in der Tiefe detaillierter Datenbestand entstanden, der weltweit für wissenschaftliche Vergleiche mit bergbauhistorischen Objekten anderer Regionen und Forschungsschwerpunkten geeignet ist. Die erfassten Daten können aber auch im Museum zum Beispiel für virtuelle Einfahrten genutzt werden genauso wie auch in der universitären Lehre.

Das Forschungsprojekt hat damit Neues über vermeintlich Altbekanntes zutage gefördert. Aber es hat auch deutlich gezeigt, wie viele wissenschaftliche Schätze noch in den Harzer Bergen verborgen liegen, auf ihre Entdeckung warten und damit weitere Forschungen notwendig machen.
Ablauf:

Projekteinführung
• Gerhard Lenz, Geschäftsführer Weltkulturerbe Rammelsberg und Direktor Stiftung UNESCO-Welterbe im Harz: Geschichtswissenschaften
• Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Busch, Arbeitsgruppe Markscheiderische Geoinformation, Institute of Geo-Engineering TU Clausthal: Photogrammetrie und 3D-Modellierung
• Dr. Henning Haßmann, Landesarchäologe, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege: Montanarchäologie

3D-Modelle (Arbeitsgruppe Markscheiderische Geoinformation, Institute of Geo-Engineering, TU Clausthal)
• Wilhelm Hannemann
• Dr. Tanja Schäfer

Wasserhaltung am Rammelsberg (Weltkulturerbe Rammelsberg)
• Dr. Astrid Schmidt-Händel
• Dr. Hans-Georg Dettmer

Rohstoffgewinnung am Rammelsberg (Arbeitsstelle Montanarchäologie, NLD)
• Dr. Katharina Malek
• Georg Drechsler

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