Städtischer Südfriedhof Nordhorn

Datenblatt

Landkreis
Grafschaft Bentheim
Gemeinde
Nordhorn, Stadt
Gemarkung
Nordhorn
Orts-/Stadtteil/Lage
Nordhorn
Objekttyp
Friedhofsanlage
Denkmalstatus
Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
52670660
Objekt-Nr.
30
Fachbereich
Baudenkmal Gruppe
Beschreibung
Der 1954-56 angelegte Südfriedhof erstreckt sich am südlichen Stadtrand von Nordhorn zwischen der Denekamper Straße im Westen und dem Nordhorn-Almelo-Kanal im Osten. Auf der Grundlage der Planungen von Wilhelm Hübotter ist der Friedhof als Gesamtanlage in der typischen Manier der Freiraumgestaltung der 1950er Jahre konzipiert worden. Breite, wassergebundene Hauptwege erschließen das Gelände und bilden einzelne Abteilungen und Quartiere, die ihrerseits von schmaleren Wegen erschlossen werden. Sie werden von Hecken sowie Baum- und Gehölzgruppen begleitet, die die räumliche Struktur akzentuieren. Die Kapellenanlage mit Feierraum und Leichenhalle erhebt sich unweit des Haupteingangs innerhalb eines parkartig gestalteten Quartiers leicht erhöht an der Hauptachse des Friedhofs hinter einem gepflasterten Vorplatz und einer breitgelagerten, dreistufigen Treppenanlage und wird im Westen und im Osten durch zwei Teiche flankiert, die von Baum- und Strauchgruppen umgeben sind. Die Friedhofskapelle ist 1959-60 auf einem polygonalen Grundriss als Stahlbetonbau errichtet worden. Während die mit rotem Sandstein verblendete Westfassade bis auf das schlichte rechteckige Portal geschlossen ist, fächert sich die südöstliche Fassade mit raumhohen, gestaffelt angeordneten Fensterbändern zwischen weiß verputzten Wandsegmenten zum Friedhof hin auf. Hier befinden sich ein weiteres zweiflügeliges Portal mit halbrundem Vordach und eine Glocke unter flachem Betondach. Der nach Osten hin sich verjüngende Innenraum wird dominiert durch ein 1960 vom Nordhorner Künstler Hans Ohlms entworfenes und von der Berliner Firma August Wagner ausgeführtes Mosaik, das sich über die gesamte Ostwand der Kapelle erstreckt. Die nördliche Innenwand ist ebenso wie die westliche mit rotbraunen Ziegeln verblendet. Über eine zweiläufige Treppe erreicht man die Empore, die die gesamte westliche Wand überspannt und durch eine Metallgitterbrüstung begrenzt wird. Die bauzeitliche Innenausstattung der Kapelle ist vom Bodenbelag und den Fenstern bis hin zu den Lampen und Türbeschlägen nahezu vollständig erhalten. Lediglich die Orgel wurde 2019 durch die Firma Kisselbach aus Baunatal erneuert. Das niedrigere Nebengebäude mit seinen Leichenzellen, Verwaltungs- und Toilettenräumen schließt sich als schlichter eingeschossiger, mit Ziegeln verblendeter Bau unter einem von grazilen V-förmigen Rundrohrstützen getragenen Flachdach unmittelbar nördlich an die Kapelle an. Es umschließt mit seinem U-förmigen Grundriss einen als Rasenplatz gestalteten, leicht erhöhten Innenhof. Er wird durch eine niedrige Bruchsteinmauer abgestützt, die zugleich den Vorplatz nach Norden begrenzt.
Denkmalbegründung
Der Städtische Südfriedhof wurde 1954-56 am südlichen Stadtrand von Nordhorn angelegt und ist nach den Erweiterungen nach Osten ab 1985 mit fast 20 Hektar Fläche der größte Friedhof der Stadt. Der Hannoversche Gartenarchitekt Wilhelm Hübotter plante ihn in Zusammenarbeit mit der Städtischen Friedhofsverwaltung, die zentrale Kapellenanlage wurde entgegen den ersten Entwürfen als zeitgemäßer Stahlbetonbau nach Plänen des Stadtbauamts ausgeführt. Im Wesentlichen hat der erste Bauabschnitt des Südfriedhofs trotz späterer Veränderungen seinen Grundcharakter behalten. Die landschaftliche Gestaltung des Friedhofs und die Einbindung der 1959-60 errichteten Kapellenanlage mit ihrem Innenhof und dem Vorplatz sind beispielhaft für die Hochphase der Friedhofsgestaltung der späten 1950er Jahre in Norddeutschland. Der Nordhorner Südfriedhof ist dadurch nicht nur bedeutsam als Werk des Gartenarchitekten Wilhelm Hübotter, sondern auch von Bedeutung für die Orts- und Baugeschichte. Eine besondere bau- und kunstgeschichtliche Bedeutung kommt auch der 1959-60 erbauten Kapelle zu, deren von Hans Ohlms geschaffenes Mosaik zudem von künstlerischer Bedeutung ist. Mit seiner Kapellenanlage, dem Wegenetz und den strukturierenden Baum- und Gehölzpflanzungen unterliegt der Friedhof als Gruppe baulicher Anlagen aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen einem öffentlichen Erhaltungsinteresse.
GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
52565290 | Friedhofskapelle | Nordhorn, Stadt - Nordhorn - Nordhorn - Denekamper Straße 167
52670678 | Friedhof | Nordhorn, Stadt - Nordhorn - Nordhorn - Denekamper Straße 167
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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