Bahnhof Fürstenau

Beschreibung: Traufständiges Empfangsgebäude als zweieinhalbgeschossiger, siebenachsiger Ziegelrohbau, Traufseiten mit dreiachigem Mittelrisalit, umlaufende Gesimse, rundbogige Öffnungen, im Erdgeschoss diese mit profilierten Brüstungsfeldern, Satteldach, errichtet wohl kurz vor Streckeneröffnung 1879.

Denkmalbegründung: Das Bahnhofsempfangsgebäude wurde errichtet im Zusammenhang mit der Bahnstrecke Duisburg-Quakenbrück. Diese überregionale Eisenbahnstrecke der früheren Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft war über 172 km lang und wurde am 1. Juli 1879 eröffnet. Die Streckenführung ergab sich aus einer Konkurrenzsituation mit der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, die mit der Bahnstrecke Wanne-Eickel-Hamburg ebenfalls eine Verbindung vom Ruhrgebiet über Münster und Osnabrück Richtung Bremen schuf. Die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft hingegen fokussierte den Anschluss an das Streckenetz der Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahn in Quakenbrück, wodurch weitere Verbindungen in den Norden möglich waren. Der Personenverkehr wurde auf dem Teilstück Rheine-Quakenbrück bereits 1969 eingestellt, der Güterverkehr ab 1997. Die Gleise sind in großen Teilen bereits demontiert. So ist das Bahnhofsempfangsgebäude in Fürstenau ein letztes Zeugnis der Strecke und vor allem des letzten Teilabschnitts. In der Ausprägung der Bauaufgabe für das ausgehende 19. Jahrhundert beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Emfangsgebäudes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte von Fürstenau, die regionale und überregionale Verkehrsgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.