Wohn-/Geschäftshaus

Datenblatt

Landkreis
Osnabrück
Samtgemeinde
Fürstenau [Sg]
Gemeinde
Fürstenau, Stadt
Gemarkung
Fürstenau
Orts-/Stadtteil/Lage
Fürstenau
Adresse
Große Straße 28
Objekttyp
Wohn-/Geschäftshaus
Baujahr
1726
bis
20.Jahrhundert
Denkmalstatus
Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, städtebaulich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
47638406
Objekt-Nr.
132
Fachbereich
Bau und Kunst
Beschreibung
Auf der Südseite der Großen Straße gelegenes Wohn- und Geschäftshaus, ursprünglich wohl Vierständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Vordergiebel nachträglich massiv ersetzt mit symmetrischer Wandgliederung, mittiger Eingangstür sowie Schaufenstern, Satteldach, errichtet laut Inschrift wohl ursprünglich 1726.
Denkmalbegründung
Die Stadt Fürstenau wurde erstmals 1344 erwähnt, als der Osnabrücker Fürstbischof Gottfried von Arnsberg den ersten Bereich des heutigen Schlosses als Anspruch gegenüber den Tecklenburger Grafen errichten ließ. Um die damalige Burg siedelten sich Ackerbürger an. Über die Jahrhunderte wurde die Burg zu einer Festung und Residenz der Osnabrücker Landesfürsten ausgebaut und die Stadt erweitert. Der Charakter und die Individualität der spätmittelalterlichen/ frühneuzeitlichen Plansiedlung in enger Verbindung mit der bischöflichen Grenzfestung sind in der heutigen Siedlungsstruktur noch immer erkennbar. Wesentliche Elemente sind das Straßennetz, die Reste des Verteidigungssystems, die Parzellenzuschnitte sowie die funktionalen wie städtebaulichen Schwerpunkte, wie beispielsweise Kirche und Schloss. Baulich dominieren die giebelständigen, vorwiegend eingeschossigen Häuser teils mit rückwärtigen Hofplätzen, die durch Traufgassen voneinander getrennt sind. Nach den Bränden bzw. Zerstörungen von 1606 und 1637 bzw. 1728 hat lediglich die Bausubstanz der Großen Straße, des westlichen Teils der St. Georg-Straße und des innerstädtischen Teils des Straßenzugs Burg- und Bahnhofstraße eine kontinuierliche Entwicklung erfahren, denn hier lag wohl schon immer der funktionale wie bedeutungsmäßige Schwerpunkt der Stadt im schlossnahen Kreuzungsbereich der Fernstraßen. Hiervon zeugt noch immer das Wohn- und Geschäftshaus der Großen Straße 28. Während innerhalb dieses siedlungs- und stadtbaugeschichtlichen Schwerpunktes aufgrund eines leichten, wirtschaftlichen Aufschwungs zum Ende des 19. Jahrhunderts der ältere Baubestand größtenteils ersetzt bzw. umgestaltet wurde, was sich in einer noch immer ablesbaren Neu- und Umbauwelle zeigt, aus der vor allem zweigeschossige, massive Putz- und Ziegelbauten hervorgingen, zeigt sich auf der Südseite der Großen Straße noch ein anderes Bild. Hier haben sich einige ältere Hausformen in Vierständerbauweise mit ursprünglich ackerbürgerlicher Nutzung in ihren Proportionen und Gerüstkernen erhalten. Das Wohnhaus in der Großen Straße 28 gehört in diesen bauhistorischen Zusammenhang und ist ein wichtiger Vertreter dieser Entwicklung. Zugleich zeigt es aber auch die nachträglichen Eingriffe, die im Zusammenhang mit der Neu- und Umbauwelle des 19. Jahrhunderts den älteren Bestand in seinem Erscheinungsbild veränderten. In der Ausprägung der Bauaufgabe beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohn- und Geschäftshauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbaugeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung als Element an einem wichtigen Kreuzungsbereich verschiedener Straßen und Fernstraßen aber auch wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild der Großen Straße ein öffentliches Interesse.
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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