Luccaburg

Datenblatt

Landkreis
Nienburg (Weser)
Gemeinde
Rehburg-Loccum, Stadt
Gemarkung
Loccum
Objekttyp
Burg
Denkmalstatus
Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
36726602
Objekt-Nr.
10
Fachbereich
Archäologie
Beschreibung
Dm. ca. 50,0 m, H. ca. 3,0 m; die Motte ist ebenmäßig, im westlichen Teil zeichnet sich ein kleiner Vorwall ab, in etwa Dreiviertelhöhe verläuft um die Motte ein Wanderweg. Eine ausdrückliche Erwähnung der Luccaburg hat in den Schriftquellen nicht stattgefunden. Die Gründung dürfte durch die Grafen von Lucca erfolgt sein, von denen Graf Burchard 1113/19 und 1130 genannt wird. Seine Erbin Beatrice heiratete Graf Wilbrand von Hallermund. Dieser stiftete 1163 das nördlich der Burg gelegene Zisterzeinserkloster Loccum. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird die Burg aufgegeben worden sein. 1260 erfolgte die einzige Erwähnung der Luccaburg. In der damals niedergeschriebenen Chronik der Klostergründung heißt es, dass Burchard, der älteste Sohn Wilbrands, nach seinem Tod in einem Turnier auf der Insel, die "antiqua Lucca" genannt wird, bestattet wurde. Von diesem wohl mit der Luccaburg zu identifizierenden Ort sind die Gebeine kurze Zeit später in das Kloster überführt worden. Über die Bauentwicklung der Burg haben die Ausgrabungen keine Aufschlüsse ergeben. Die bei der Ausgrabung gefundene Keramik umfasst den kurzen Zeitraum von der Mitte des 12. Jhs. bis 1160/70. Im Anschluss an die Untersuchungen von 1820 wurde der Burghügel zum Denkmal für den 1818 verstorbenen Prior Carl Ludwig Franzen des Klosters Loccum umgestaltet. Dabei wurde die Ringmauer auf einer Teilstrecke freigelegt und als Wandfläche in die Gestaltung einbezogen. Die Luccaburg gehört zum ältesten Horizont der Burgen vom Typ Motte in Niedersachsen und stellt damit ein bedeutendes Denkmal für die Landesgeschichte und die Burgenforschung dar. Die Konstruktion der Motte mit Aufschüttung, die von einer Ringmauer gehalten wird, stellt die Luccaburg in die Reihe der sog. Shell-Keeps, wie sie zeitgenössisch in den Niederlanden (z. B. Leiden NL) oder England nachzuweisen sind. Der enge Zusammenhang mit den Vorgängen um die Gründung des Zisterzienserklosters Loccum ist besonders hervorzuheben.
Literatur
PPN: 245997687 | Seitenangabe: 30 Nr. 21.

PPN: 781171660 | Seitenangabe:

PPN: 781037220 | Seitenangabe: 87; 91-93; 101; Bildtaf. C

PPN: 1087240204 | Seitenangabe: 387

PPN: 1736388495 | Seitenangabe: 132

PPN: 023366591 | Seitenangabe: 217f
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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