Wasserschloss Hülsede

Datenblatt

Landkreis
Schaumburg
Samtgemeinde
Rodenberg [Sg]
Gemeinde
Hülsede
Gemarkung
Hülsede
Orts-/Stadtteil/Lage
Hülsede
Adresse
Über der Beeke 3
Objekttyp
Schloss (Bauwerk)
Baujahr
1529
Denkmalstatus
Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
36238349
Objekt-Nr.
1
Fachbereich
Bau und Kunst
Beschreibung
Vierflügelige, einen kleinen Rechteckhof befriedende Anlage unter Sollingplattendeckung, welche von einem Wassergraben umschlossen wird. In Bruchsteinmauerwerk ausgeführt; an Südostecke oktogonaler, aus Winkel zweiseitg hervortretender, viergeschossiger Treppenturm (1589 aufgestockt) unter geschwungenem, verschiefertem Helm; als Halbsäulen ausgebildete Kanten, welche mit Geschossgesimsen verkröpft sind, im Erdgeschoss rundbogige, gequaderte Portalöffnungen mit Beschlagwerkdekor. Erschließung des Gevierts mittels Zufahrt über eine Brücke über die Graft; Torhaus mit Turm. Der baugeschichtlich älteste Teil ist das sog. Alte Wohnhaus im Norden; bis 1548 entstand das Neue Wohnhaus im Süden sowie der westlich angrenzende Torhausflügel mit Arkaden. Ostflügel 1555 ergänzt. Wandgliederungen und rechteckige Fensterlaibungen in Sandstein, teilweise profiliert. Hofseitig entlang des Ostflügels Trompetergang von 1553/54, als eine von Hermenpilastern und Muschelnischen gegliederte Galerie auf geschwungenen Konsolen mit Löwen- und Menschenköpfen, Brüstung datiert 1560. Inschrifttafel über dem Zufahrtstor dat.1670. Zur Innenausstattung gehören u.a. bauzeitliche Kamine (1529 bzw.1548), gewölbte Säle.
Denkmalbegründung
Als qualitätvoll ausgeführtes, authentisch erhaltenes Wasserschloss des 16. Jahhrunderts liegen geschichtliche Zeugniswerte im Rahmen von Orts- und Siedlungsgeschichte vor. Zugleich hat das Hülseder Schloss exemplarischen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte und gebäudetypologische Bedeutung. Zudem liegt künstlerische Bedeutung wegen der qualitätvollen und kunsthistorisch bedeutsamen außen- wie auch innenräumlichen Gestaltwerte vor. Als Lehen des Schaumburger Grafen an die Familie von Rottorp wird ein Vorgängerbau bereits für das frühe 14. Jahrhundert genannt. Die Erweiterung des Lehnshofes zur wehrhaften Verteidigungsanlage des wassergrabenumgebenen Schlosses erfolgte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch den Heerführer Claus von Rottorp; in der Anlage liegt daher auch Dokumentationswert für die Landesgeschichte vor. Neben der geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung ist das Anwesen auch städtebaulich relevant; es hat prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges der Denkmalgruppe sowie auf das Straßen- und Ortsbild. Die Erhaltung liegt wegen der geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung im öffentlichen Interesse.
Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
36216240 | Gutshof (Baukomplex) | Wassergut Hülsede
Literatur
PPN: 030933706 | Seitenangabe: 767-768
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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