Jüdischer Friedhof Sögel

Datenblatt

Landkreis
Emsland
Samtgemeinde
Sögel [Sg]
Gemeinde
Sögel
Gemarkung
Sögel
Orts-/Stadtteil/Lage
Sögel
Adresse
Loruper Weg
Objekttyp
Friedhof
Denkmalstatus
Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, wissenschaftlich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
35940628
Objekt-Nr.
90
Fachbereich
Bau und Kunst
Geschichte Der östlich der Straße nach Lorup angelegte jüdische Friedhof Sögel diente den Juden aus Sögel und Werlte, wahrscheinlich auch den jüdischen Einwohnern von Börger, Lorup und Esterwegen als letzte Ruhestätte. (Heuvels 2001, S. 18) Er bestand vermutlich seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. (Krachtowill/Naujoks 2005, S. 1390) Über die Geschichte des Friedhofs ist nur wenig bekannt. 1767 hatte Jacob Joseph Fiebelmann als erster Jude einen Schutzbrief für Sögel erhalten. (Krachtowill/Naujoks 2005, S. 1390) 1850 sollte der Friedhof eingezäunt werden, wogegen sich die benachbarten Bauern zur Wehr setzten. Sie führten an, dass der Friedhof in der Mark liege und die Trift störe. Erst 1858 konnte bei einer Ortsbesichtigung eine Klärung herbeigeführt werden. Die Grenzen des Friedhofs wurden genau festgelegt und eine Umzäunung des 100 Quadratruten [ca. 2.120 qm] großen Geländes angeordnet. (Lemmermann 1975, S. 19) In der NS-Zeit kam es zur Schändung des Friedhofs. (Diamant 1982, S. 172) Der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1835. Die Belegung erfolgte bis in die jüngere Zeit. (Heuvels 2001, S. 18; Sievers/Krause 2014, S. 34) Eine Besonderheit stellte ein hölzernes Grabmal von 1879 dar, das heute nicht mehr vor Ort anzutreffen ist. Beschreibung Der jüdische Friedhof Sögel liegt am nördlichen Ortsrand von Sögel, östlich des Loruper Weges, inmitten eines Waldes. Das 3.084 qm große (Übersicht Landesverband), rautenförmige und mit Bäumen bestandene Grundstück ist mit einem Staketenzaun eingefriedet und mit einem zweiflügligen metallenen Eingangstor versehen. Erhalten sind ca. 70 Grabsteine aus der Zeit von 1835 bis 1995. (Heuvels 2001, S. 18; Information Nina Kaucher 2022), die beidseits eines Mittelweges in Reihen aufgestellt sind. Am Ende des Weges befindet sich ein Denkmal, das an die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges und an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Quellen Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Übersicht Landesverband Übersicht über die pflegeverwaisten jüdischen Friedhöfe in Niedersachsen | Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen Literatur Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982, S. 172. Heuvels 2001 Heuvels, Peter: Der jüdische Friedhof in Sögel. In: Jüdische Friedhöfe im Emsland, hg. vom Landkreis Emsland. Meppen 3. veränd. Aufl. 2001, S. 18-21. Krachtowill/Naujoks 2005 Krachtowill-Gertich, Nancy/Naujoks, Antje C.: Sögel. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 2. Göttingen 2005, S. 1387-1397. [zum jüdischen Friedhof, S. ] Lemmermann 1975 Lemmermann, Holger: Geschichte der Juden im alten Amt Meppen bis zur Emanzipation (1848) (Schriftenreihe des Emsländischen Heimatbundes; Bd. 2). Meppen 1975. Lemmermann 2001 Lemmermann, Holger: Ein Grabstein in Sögel. In: Jüdische Friedhöfe im Emsland, hg. vom Landkreis Emsland. Meppen 3. veränd. Aufl. 2001, S. 22/23. Sievers/Krause 2014 Sievers, Annette/Krause, Britta: Auf den Spuren jüdischen Lebens im Emsland, hg. von der Emsländischen Landschaft e.V. u. des Emsländischen Heimatbundes e.V. Lingen 2014. [zum jüdischen Friedhof, S. 34]
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