St. Marien-Kirche

Beschreibung: Dreischiffige Bruchsteinkirche, ursprünglich romanischer Saalbau. Eingezogener, gotischer Chor mit fünfseitigem Schluss. Sakristeianbau im Norden, Leichenhaus im Süden. Westturm über quadratischem Grundriss in Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderungen mit gotischen gekuppelten Schallöffnungen, tonnengewölbte Turmhalle und spitzbogige Öffnung zum Schiff. Im Innern flache Balkendecke im Schiff, Kreuzrippengewölbe im Turm (inschriftlich an einer Rippe 1328), Westempore. Die Ausmalung des Innenraums von 1615 wurde 1907 durch Adolf Quensen umfassend wiederhergestellt bzw. neugefasst. Zerstörung der Ausstattung und der Wand- und Deckenmalerei durch Brand im Jahr 1970, einzig der barocke Altar von 1712/13 ist erhalten.

Denkmalbegründung: Am Erhalt der gotisch überformten, ursprünglich romanischen Kirche St. Marien in Nettlingen besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse. Der Chor und die Anbauten werden auf das frühe 14. Jahrhundert datiert. Aufgrund der beispielhaften Ausprägung liegen Schauwerte für die Bau- und Kunstgeschichte vor; ferner hat die seit dem 12.Jahrhundert über den Sitz eines Archidiakonats verfügende und ab 1802 einen Ephoralsitz darstellende Kirche bedeutenden Zeugniswert für die Orts-, Siedlungs- und Landesgeschichte. Mit ihrem mächtigen, weithin sichtbaren Westturm prägt sie das Ortsbild.