Schloss- und Gutsanlage Henneckenrode mit Park und Dorf

Datenblatt

Landkreis
Hildesheim
Gemeinde
Holle
Gemarkung
Henneckenrode
Orts-/Stadtteil/Lage
Henneckenrode
Objekttyp
Schlossanlage
Denkmalstatus
Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
34457609
Objekt-Nr.
11
Fachbereich
Baudenkmal Gruppe
Beschreibung
Schloss und Park des Ritterguts Henneckenrode zusammen mit dem vorgelagerten Gutshof und der Kirche sowie Teilen des ehemals abhängigen Dorfes.
Denkmalbegründung
Der im frühen 13. Jahrhundert erwähnte Ort "Enekenroth" war ein Rodungsgut der Grafen von Wohldenberg und lag zu Füßen ihrer gleichnamigen Burg am linken Ufer der Nette. Henneckenrode kam mit dem übrigen gräflichen Kernbesitz im Ambergau an den Fürstbischof von Hildesheim (1275 und 1293), als Lehngut an die von Heere und nach deren Aussterben, 1567, an die von Saldern. Heinrich von Saldern und Margarete von Veltheim ließen 1579 bis 1580 das Schloss Henneckenrode erbauen, wovon deren Wappen am Hauptgeschoss des Erkers zeugen. Nach einem Brand 1588 bauten der Sohn Burchard von Saldern und dessen Frau Agnes von Schulenburg es wieder auf. In diese Zeit fiel auch der Bau der lutherischen Schlosskirche, 1596, deren Inschrifttafel über dem Sandsteinportal „Burghart von Saldern“ als „Fundator“ (Gründer) nennt. Auch die Rose im Portalschmuck verweist als Wappenzeichen auf die von Saldern. Weitere große Umbauten wie das dreiseitige Wirtschaftsgebäude und das Verwalterwohnhaus erfolgten unter Adam Arnold Freiherr von Bochholtz, der das Anwesen 1684 erwarb. Auch im 17. Jahrhundert, 1698, erfolgte die Trennung zwischen Schloss- und Gutsanlage durch eine Balustrade mit zwei offenen Rundpavillons. Theodor von Bochholtz lässt 1733 den Mittelgiebel der Hoffront und das Rundbogen-Hauptportal am westlichen Wirtschaftsgebäude erbauen. Dieses flankieren zwei großen Wappen: im nördlichen drei Leopardenköpfe und ein Schwan als Helmzier als Wappen von Bochholtz und im südlichen ein Amboss als Wappen der von Niehusen. Gegenüber des Ritterguts liegt das Dorf mit dem Zentrum Am Lappenberg, wo Ende des 18. Jahrhunderts die Bebauung begann. Das Mehrfamilienhaus Henneckenroder Straße 2a-c entstand Mitte des 19. Jahrhunderts mit der landwirtschaftlich erweiterten Rittergutsanlage. In Henneckenrode entstanden die Wohnhäuser für die Rittergutbediensteten vorwiegend im 18. und 19. Jahrhundert, auch Infrastruktur wie das Backhaus. 1806 wurde südöstlich des Ritterguts eine Wassermühle erbaut und betrieben. 1820 leitet der Gutsbesitzer und Landrentmeister Friedrich Blum eine neue Etappe der Nutzung ein, als er Schloss Henneckenrode erwirbt und 1831 testamentarisch bestimmt, dort ein Waisenhaus für katholische Kinder einzurichten. Die Blum'sche Waisenhausstiftung bestand von 1836, als das Waisenhaus eröffnet wurde, ab 1852 unter Leitung der Vincentinerinnen und später der Franziskanerinen bis 2019. Im Landkreis Hildesheim als Schlossbau der Weserrenaissance einzigartig ist Schloss Henneckenrode von geschichtlicher Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, aufgrund seines Zeugnis- und Schauwertes für die Kultur- und Geistesgeschichte, die Bau- und Kunstgeschichte sowie für die Sozialgeschichte. Die künstlerische Bedeutung ergibt sich durch die regional nicht alltäglichen Gestaltwerte des Schlosses und die städtebauliche Bedeutung durch die Lage Ensembles Rittergut Henneckenrode mit prägendem Einfluss auf das Orts- und das Landschaftsbild. An der Erhaltung der Schlossanlage Henneckenrode besteht aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses des Ensembles auf das Landschaftsbild ein öffentliches Interesse.
Literatur
PPN: 030933706 | Seitenangabe: 688
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ADABweb
ADABweb

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zu Werk und aktueller Seite.

monument

MARC XML Dublin Core IIIF Manifest Mirador RIS

Bild

PDF JPEG Master (JPG)

Bildfragment

Bild mit Rahmen IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlink zum Werk Zitierlink zur Seite
Fullscreen Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
  • Nach links rotieren
  • Nach rechts rotieren
  • Neuladen in Standardansicht
Bild mit Rahmen
IIIF Bildfragment