Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Beschreibung: Zweistöckiger Fachwerkbau in Mischbauweise unter Satteldach in Hohlziegeldeckung, freistehend, giebelständig zur Straße, Ostgiebel vollständig mit Ziegelbehang, traufständig zum Hof, Fassade nach dem Vorbild des Erkeröder Typs mit vortretendem, im Unterstock massiv ersetztem Wohnteil, jedoch mit zurücktretender Däle. Westlicher Teil aus Fachwerk in Stockwerkzimmerung mit vorkragendem Oberstock über Stube und Däle, Balkenköpfe und Füllhölzer profiliert, Schwellbalken des Oberstocks mit langer Inschrift, eine reich beschnitzte Knagge unter dem Schwellbalken über der Eingangslucht, angebracht am östlichen Ständer des in Geschosszimmerung ausgeführten Stallteils, der mittels einer zwei Gefache breiten schrägen Wand aus der Flucht zurücktritt.

Denkmalbegründung: Bei dem Wohn-/Wirtschaftshaus handelt es sich um ein weitgehend in seinem Originalzustand verbliebenes Bauernhaus des selten gewordenen Erkeröder Typs, den eine eingezogene Zugangssituation unter einem auskragenden Oberstock kennzeichnet. Es wurde laut Inschrift auf dem östlichen Ständer des Stallteils 1712 errichtet. Neben Bocksweg 8 gehört es somit zu den ältesten Bauten im Dorf Westerlinde, das im Dreißigjährigen Krieg bis auf die Kirche niedergebrannt worden war. An seiner Erhaltung besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und durch beispielhafte Ausprägung eines Gebäudetypus, wegen seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche handwerkliche Gestaltwerte und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als ortsbildprägender Bau ein öffentliches Interesse.