ehem. Lateinschule Anna Sophianeum; Heimatmuseum Schöningen

Datenblatt

Landkreis
Helmstedt
Gemeinde
Schöningen, Stadt
Gemarkung
Schöningen
Orts-/Stadtteil/Lage
Schöningen
Adresse
Markt 33
Objekttyp
Gymnasium
Baujahr
1645
bis
1673
Denkmalstatus
Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
32674547
Objekt-Nr.
183
Fachbereich
Bau und Kunst
Beschreibung
Zweigeschossiger, unterkellerter Massivbau unter Mansarddach in Ziegelpfannendeckung mit Dachhäuschen. Zur Nordseite ein achsenmittiger zweigeschossiger Erker, im Erdgeschoss mit Komposit-Pilastern auf Konsolen mit Diamantquadern unter Gebälk, im Obergeschoss mit verkröpften Gebälk und Brüstung, dort mit Wappensteinen der Erbauer und Beschlagwerk, zwischen den Fenstern Pilaster ionischer Ordnung mit Dreiecksgiebeln. Daneben außermittig ein großes Tor mit Sitznischen und vorgelagerten Stufen, profilierter Rundbogen mit Schlussstein, in den Eckzwickeln Beschlagwerk. Seitliche kannelierte ionische Säulen, oben ein verkröpftes Architrav mit Zahnschnitt und Beschlagwerk. Oben ein aufgesetzter Giebel von 1639, mit barocken Rankenwerk und den vereinigten Wappen von Braunschweig und Kur-Brandenburg sowie eine Inschriften-Kartusche, von der Personifikation des Glaubens (Fides) bekrönt. Scheitrechte Fenster mit überstabter Einfassung, zur Nordostecke gefasste Schaufenstereinbauten. Das Gebäude umschließt mit seinen rückwärtigen Flügeln einen Innenhof, dort befindet sich ein polygonaler Treppenturm mit als schräge Rauten angelegten Fenstern. Rückwärtige Flügel im Erdgeschoss massiv, im Obergeschoss in Fachwerk mit Fußstreben-Paaren in der Brüstungszone, Satteldach mit niedrigeren Dachfirst als der Kopfbau.
Denkmalbegründung
Das Anna Sophianeum wurde 1593 unter dem Bauherrn Georg Burchard von der Lippe erbaut, der Oberamtmann in Schöningen war. Im Jahre 1638 erwarb die Herzoginwitwe Anna Sophia das Haus und ließ darin ein nach ihr benanntes Gymnasium (Lateinschule) errichten. Im Jahre 1644 tobte in Schöningen ein großer Brand in Folge des Dreißig-Jährigen Krieges, dem auch das Schulhaus zum Opfer fiel. 1645 folgte ein Neubau des Schulgebäudes. 1651 wurde das Anna-Sophianeum zur höheren Schulform nach der braunschweigischen Schulordnung eingeordnet. 1808 wurde das Gymnasium unter Erlass Jérôme Napoleons geschlossen und „aufgehoben“, d.h. die Gebäude wurden verkauft und die Lehrerschaft zeitverzögert entlassen. 1890 wurde zurzeit Kaiser Wilhelms II in dem Gebäude ein Progymnasium eingerichtet, bis 1910 unter Beschluss der Stadt ein neues Schulgebäude in der Schützenbahn eingerichtet wurde. Heute befindet sich in dem Bau das städtische Heimatmuseum. Am 1645 errichteten Gebäude der ehemaligen Lateinschule Anna Sophianeum, als einen landesherrschaftlichen Schulbau des 17. Jh., besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie für Kultur- und Geistesgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges eines Platzes ein öffentliches Interesse.
Literatur
PPN: 030933706 | Seitenangabe: S. 1181
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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