Gebläsehaus der Ilseder Hütte

Datenblatt

Landkreis
Peine
Gemeinde
Ilsede
Gemarkung
Groß Ilsede
Orts-/Stadtteil/Lage
Groß Ilsede
Adresse
Ilseder Hütte 14
Objekttyp
Fabrikgebäude
Baujahr
1904
bis
1904
Denkmalstatus
Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
31359852
Objekt-Nr.
21
Fachbereich
Bau und Kunst
Beschreibung
Zweigeschossiger Massivbau mit Wandscheiben aus Ziegelmauerwerk unter flachgeneigtem Satteldach mit Dachpappendeckung. Erdgeschoss ca. 3m hoch, mit darüberliegender, hoher Fabrikhalle. Als Dachunterkonstruktion freitragende Fachwerkbinder in Stahlkonstruktion mit mittig ansteigendem Ober- und Untergurt. Auf den Bindern stählerne Pfetten, zwischen denen Betondielen liegen. Satteldachförmige Oberlichter zwischen die Hallenbinder aufgesetzt. Symmetrisch gegliederte Backsteinfassaden mit Ecktürmchen, Pfeilervorlagen und umlaufenden Gesims in Ziegelziersetzung, über den Achsen der Hallenfenster jeweils drei Blindfenster. Hallenboden, bestehend aus einer mit T-Trägern gestützten Betondecke, mit kleinformatigen Kacheln bedeckt. An der Nordseite Toreinfahrt mit älterem Holztor, dahinter ein turmartiger Betonanbau als Schalldämpfer für die Gebläsemaschinen. Im Westen Anbauten aus Ziegelmauerwerk mit großen Lüftungsgittern, als Ansaugöffnungen und Luftfilter für Windgebläse. Das Gebläsehaus des Hochofenwerkes befindet sich im Bereich des nördlichen Werksgeländes, von asphaltierten Werkstraßen und ehemals von Gebäudeanlagen des Hochofenbetriebs umgeben. Im Osten befanden sich die Hochofenanlagen.
Denkmalbegründung
Die Gebläsehalle ist Teil der 1858 gegründeten Ilseder Hütte, die im Hochofenbetrieb von 1853-1983 Jahre Roheisen aus lokaler Erzgewinnung produzierte. Die Halle selbst wurde 1904 errichtet, und lieferte mit drei festinstallierten Gebläsemaschinen sowie einem Drucklufterzeuger die für den Hochofenbetrieb benötigte komprimierte Luft. Gemeinsam mit dem Wasserturm und den Werkstätten gehört es zu den wenigen erhaltenen Bestandteile der einst kolossalen Industrieanlage. In Verbindung zu den benachbarten Großstädten Hannover und Braunschweig, als ehemaliger Teil der selbstständigen, am Nordrande der deutschen Mittelgebirge eisenschaffenden Industrie besitzt die Anlage außerordentlichen geschichtlichen Wert. An der Erhaltung der Gebläsehalle besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Landesgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie für Wirtschafts- und Technikgeschichte, durch beispielhafte Ausprägung eines Gebäudetypus, wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges eines Hüttenwerks ein öffentliches Interesse.
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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