St. Michael-Kirche

Datenblatt

Gemeinde
Nienburg (Weser), Stadt
Gemarkung
Nienburg
Orts-/Stadtteil/Lage
Nienburg
Adresse
Verdener Landstraße 69
Objekttyp
Kirche (Bauwerk)
Baujahr
1956
bis
1957
Personen
Romero, Rolf
Ledeboer, Bert
Hübotter, Peter
Denkmalstatus
Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
31023939
Objekt-Nr.
271
Fachbereich
Bau und Kunst
Denkmalthema
Braunschweiger-Schule
Beschreibung
Evangelische Kirche als Saalbau aus rotem Ziegelmauerwerk, durch eingeschossigen Gang aus sieben quadratischen Glasbausteinmodulen, eines davon als schlichte Tür ausgebildet, mit freistehendem Südturm, sogenanntem Kampanile, verbunden. Umgebender Kirchenvorplatz, mit Bäumen bewachsen. Entworfen und errichtet 1956-57 durch das hannoversche Architekturbüro von Peter Hübotter, Bert Ledeboer und Rolf Romero. Alle Baukörper mit grauer Blecheindeckung, als flach geneigtes Satteldach ohne Dachüberstand ausgebildet. Der Kirchensaal schlicht gestaltet, bis unter den First als ein Raum geöffnet, die Decken holzverkleidet. Backsteinsichtige Wände und Böden in dunklem Rotton, schlanke schmucklose Rundpfeiler in gleicher Farbfassung. Leicht erhöhter, mit weiß geputzten Wänden eingefasster Bereich mit Hochaltar aus Obernkirchener Sandstein. Kanzel mit Sockel aus demselben Stein. Geringe natürliche Belichtung des Kirchensaals durch rechteckige Oberlichter, im Bereich des Altars mehrere vertikale Fensterbänder. Taufkapelle mit Taufbecken aus Obernkirchener Sandstein und aufwändigem Buntglasfenster. Im Süden hoher, schlanker Turm auf rechteckigem Grundriss mit geschlossenen ziegelsichtige Fassaden, in den Obergeschossen großflächige Schallluken an Ost- und Westseite, die beiden anderen Seiten mit jeweils sieben oktogonalen Fensteröffnungen, hiervon je sechs um ein mittleres gruppiert, auf gleicher Höhe wie die Schallluken gestaltet. Inneres und Äußeres weitgehend original erhalten.
Denkmalbegründung
Die Kirche St. Michael in Nienburg (Weser) entstand in Verbindung mit der Neuplanung der Wohnsiedlung Martinsheide als eine von 17 evangelischen Kirchenbauten durch das Architektentrio, die meisten davon im norddeutschen Raum. Vergleichbare, ziegelsichtige Kirchenbauten mit ausgelagerten Türmen, die in ihrer Gestaltung St. Michael zum Teil ähneln, wurden nach der Gründung des eigenen Architekturbüros in Hannover ab den 1950er Jahren errichtet, beispielhaft zu nennen ist hier die Epiphaniaskirche im Sahlkamp in Hannover, eingeweiht 1960. Bis zu dem Schritt in die Selbstständigkeit arbeiteten Peter Hübotter und Rolf Romero als Assistent für Friedrich Wilhelm Krämer, einem der Mitbegründer der „Braunschweiger Schule“, Romero zudem auch für Dieter Oesterlen, einem weiteren Gründungsmitglied. Viele der gemeinsam ausgeführten Bauprojekte stehen heute unter Denkmalschutz. An der Erhaltung der Kirche St. Michael mitsamt des Kirchenvorplatzes besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen von Ortsgeschichte als prägende Architektur des neu entstandenen Wohngebietes Martinsheide als Stadterweiterung in Nienburg (Weser), aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes des modernen Kirchenbaus für die Bau- und Kunstgeschichte sowie als Zeugnis- und Schauwert des Wirkens durch das Architekturbüro Hübotter, Ledeboer & Romero und als Beispiel der Umsetzung zahlreicher evangelischen Kirchenbauten der 1950er und 60er Jahre, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes als Werk mit direkten Bezügen zur „Braunschweiger Schule“ sowie aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher künstlerischer Gestaltung des Ensembles aus kubischen Baukörpern mit skandinavischen Einflüssen und aufgrund ihrer städtebaulichen Wirkung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.
Weiterführende Links
Drohnenflug über die Kirche St. Michael in Nienburg auf www.youtube.com
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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