Patrizierhaus

Datenblatt

Landkreis
Lüneburg
Gemeinde
Lüneburg, Stadt
Gemarkung
Lüneburg
Orts-/Stadtteil/Lage
Lüneburg
Adresse
An der Münze 1
Objekttyp
Wohn-/Geschäftshaus
Baujahr
14.Jahrhundert
bis
20.Jahrhundert
Denkmalstatus
Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
Bedeutung
geschichtlich, städtebaulich
Im Denkmalverzeichnis
Ja
Objekt-ID
30674788
Objekt-Nr.
1395
Fachbereich
Bau und Kunst
Beschreibung
Giebelständiger, zweigeschossiger Backsteinbaukomplex mit Zwischengeschoss und Dachgeschoss unter Satteldach und mit Auslucht an der Nordtraufe. Das Vorderhaus ist fünfachsig mit drei Spitzbogenöffnungen und Ochsenauge im Giebeldreieck. Das Erdgeschoss weist eine verputzte Fassade mit einem mittigen Rundbogeneingang auf, in dem sich eine zweiflügelige Tür mit Oberlicht befindet. Das Obergeschoss gliedert vier größere und eine kleinere Fensteröffnung mit geradem Sturz. Nach Geschossvorsprung weist das Zwischengeschoss fünf gleichgroße Fenster auf und setzt sich nach Westen entlang der Waagestraße im rückwärtigen, ältesten Bauteil fort. Diese nördliche Traufseite zeigt ein Gurtgesimsband aus Formensteinen, das auf eine Entstehung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hinweist und unterschiedliche Öffnungen. Im Erdgeschoss großformatige Ladenfenster, darüber zwei kleine, spitzbogige Öffnungen und vier Segmentbogenfenster im Obergeschoss. Hofseitig ist die Traufseite im Erdgeschoss steinsichtig mit Segmentbögen und im Obergeschoss mit Fachwerkkonstruktion versehen. Errichtet im 14./15. Jahrhundert. Erweiterungen hofseitig vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Fassadenveränderung mit Ladenbau und mit Giebelgestaltung im 19. und 20. Jahrhundert. Fassadenanstrich mit Ziegelaufmalung nach Instandsetzung 1975.
Denkmalbegründung
Die städtebauliche Bedeutung des Gebäudekomplexes auf einer Eckparzelle der Straßen An der Münze und Waagestraße als südwestlicher Abschluss des Marktplatzes ist evident. Die Parzelle An der Münze 1 bildete zeitweise mit dem Seitenflügel An der Münze 2 mit Hinterhaus und den Nebengebäuden Waagestraße 1A und 1B eine Hausstätte und ist charakteristisch für patrizische Anwesen auf Großgrundstücken, das mehrere Gebäude umfasste. Gerade die nahe dem Rathaus, westlich der Straße gelegenen Parzellen weisen eine ungewöhnliche Breite und Tiefe auf und waren vorwiegend den Patrizierfamilien vorbehalten. Im Kern kann das Anwesen bis auf 1463 zurückverfolgt werden, ab 1480 wird es mit dem Patrizier und Sülfmeister Lenhart von Bardewick in Zusammenhang gebracht, spätere Besitzer sind bedeutende Lüneburger Familien wie Düsterhop und Töbing. Auf Grund der Entstehung im Zusammenhang mit dem Lüneburger Patriziat und dem Sülfmeisterwesen kommt dem Komplex eine herausragende geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes durch beispielhafte Ausprägung eines Stils und Gebäudetypus und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte zu. An der Erhaltung auch als Teil der Altstadt von Lüneburg besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
Literatur
PPN: 777658739 | Seitenangabe: 259-260
Weiterführende Links
Denkmaltopographie Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne: Objektbeschreibung
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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