Neu im Denkmalatlas: Die Bau- und Kunstdenkmale des Landkreises Stade
Der Landkreis Stade im Norden Niedersachsens liegt westlich der Elbe und besteht aus den ehemaligen Kreisen Stade, Kehdingen und Jork. Geprägt ist die Region natürlich vor allem durch die Nähe zur Elbe, durch Marsch- und Geestlandschaften, bis heute auch durch große Moorgebiete oder kanalisierte ehemalige Moorflächen. Hinzu kommt der besondere Stellenwert der Flussschifffahrt, der sich in zahlreichen Hafenanlagen, Sielen, Schleusen, aber auch Schöpfwerken und Leuchttürmen widerspiegelt.
Etwa 70 Kilometer lang ist die direkte Angrenzung an die Elbe, deren Eindeichung im Mittelalter begann. Die Erschließung des Marschlandes erfolgte durch Marschhufendörfer, die aus einer linearen, parallelen Anlage der Gehöfte bestehen. Die Hauptgebäude stehen dabei in der Regel giebelständig zum Deich. Charakteristisch sind für den gesamten Landkreis vor allem große Haupthäuser mit backsteinsichtiger Ausfachung und große weichgedeckte Satteldächer. Fachwerkschmuckformen und Inschriften sind ebenfalls überaus häufig zu finden.
Besonders landschafts- und ortsbildprägend sind im Landkreis Stade zudem die vielfältigen Bauten der Schifffahrt. Diese reichen von den heute oftmals weitgehend verlandeten Häfen bis zu den besonders markanten Leuchttürmen entlang der Elbe, von denen beispielsweise der Oberfeuer Grünendeich besonders typisch ist.
Die Kirchen des Landkreises Stade sind in der Regel geostete, einfache Saalkirchen, die in mittelalterlicher Zeit aus massiv ausgeführten Schiffen bestanden. Die zugehörigen Türme sind nicht selten unabhängig davon entstanden: Typisch für den Landkreis sind holzverschalte Glockentürme in einer sich verjüngenden Form, die entweder direkt am Kirchenschiff stehen, wie beispielsweise bei der St. Petri-Kirche in Burweg-Horst, oder hiervon abgerückt sind, wie bei der Kirche in Krautsand.